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19. Januar 2022
Finanz- und Versicherungsbranche: Zu wenig Frauen in Führung

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Finanz- und Versicherungsbranche: Zu wenig Frauen in Führung

Privatwirtschaft und öffentlicher Sektor

Mit Blick auf ihren Anteil an den Beschäftigten sind Frauen im öffentlichen Sektor nicht besser vertreten als in der Privatwirtschaft – auf zweiter Führungsebene sogar schlechter. Allerdings ist hier der Anteil von Frauen auf beiden Führungsebenen höher als in der Privatwirtschaft.

Finanz- und Versicherungsbranche mit wenig Frauen an der Spitze

Den Ergebnissen nach sind Frauen in der Finanz- und Versicherungsdienstleistungsbranche an der Spitze der Betriebe – gemessen an ihrem Beschäftigtenanteil – kaum anzutreffen. In der Praxis trifft man dort mittlerweile zwar häufiger Frauen in Führungspositionen an, aber von einer paritätischen Besetzung ist man weiterhin weit entfernt. Laut IAB-Betriebspanel 2020 liegt der Anteil der weiblichen Beschäftigten bei 54%. Der Frauenanteil auf erster Führungsebene beträgt dagegen aber nur 18%, auf der zweiten Führungsebene nur 28%. Entsprechend ist der sogenannte „Gender Leadership Gap“ in diesem Sektor laut Untersuchung am höchsten und beträgt 0,34 auf der ersten und 0,51 auf der zweiten Führungsebene. Am häufigsten haben Frauen dagegen Führungspositionen im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht inne.

Betriebe und Verwaltungen

In Betrieben sowie Verwaltungen ist der Anteil von Frauen auf der zweiten Führungsebene seit Jahren relativ hoch. Dies führte laut Studie allerdings nicht dazu, dass Frauen häufiger in Spitzenpositionen kommen. „Offensichtlich ist es nicht nur eine Frage der Zeit, bis genug Frauen Erfahrung auf der zweiten Führungsebene gesammelt haben und dann auch in die obersten Führungsetagen aufsteigen“, so Susanne Kohaut, kommissarische Leiterin des Forschungsbereichs „Betriebe und Beschäftigung“.

Neues Führungspositionen-Gesetz

Die Erwartung, dass das 2016 eingeführte Gesetz für gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen für die Privatwirtschaft zu einer deutlichen Erhöhung des Frauenanteils auf oberster Ebene führt, werde nicht erfüllt, so Kohaut. „Allerdings wurden auch keine verbindlichen gesetzlichen Vorgaben für hohe Managementpositionen festgelegt. Es wird nach wie vor auf Freiwilligkeit gesetzt, bislang ohne erkennbaren Erfolg. Mit dem neuen Führungspositionen-Gesetz sind erstmals Sanktionen bei Nichterreichung von Zielgrößen vorgesehen – ihre Wirkung bleibt abzuwarten.“ (lg)

Weitere Informationen zur IAB-Studie finden sich hier.

Bild: © fotogestoeber – stock.adobe.com

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