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3. November 2022
FinTech-Börsengang rückt näher – N26 wird zur AG
Going Public Stock Market Initial Offering IPO 3d Illustration

FinTech-Börsengang rückt näher – N26 wird zur AG

Die Smartphone-Bank N26 firmiert zur Aktiengesellschaft um und stellt ihren neuen Aufsichtsrat vor. Ein Börsengang steht noch nicht unmittelbar an, aber die Weichen werden schon einmal gestellt. Das Unternehmen konnte trotz BaFin-Wachstumsbremse zuletzt gute Zahlen vorweisen.

Deutschland hat mittlerweile einige erfolgreiche FinTechs vorzuweisen, die eine Bewertung von über 1 Mrd. Euro aufweisen und sich somit als Unicorn bzw. Einhorn bezeichnen können. Mit dem Datenanalyseanbieter Celonis aus München existiert sogar ein junges deutsches Softwareunternehmen, das mit mehr als 10 Mrd. Euro bewertet wird (Decacorn). Knapp dahinter folgt die Neobank N26, die nun etwas vorzubereiten scheint, worüber häufig spekuliert wurde: Den Börsengang eines deutschen FinTech-Unicorns.

N26 wird zur AG

Am 03.11.2022 gab die Smartphone-Bank bekannt, ihre Rechtsform zu ändern. Die bisherige GmbH wird zu einer Aktiengesellschaft umfirmieren. Damit würden die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um zukünftig die Umwandlung in eine europäische Gesellschaft (Societas Europaea) vollziehen zu können, so N26. Von der neuen Struktur verspreche sich die Bank mehr Flexibilität, um die Unternehmensstrategie auch künftig voranzutreiben.

Börsengang noch nicht absehbar

Vertreter von N26 hatten zwar wiederholt betont, dass ein Börsengang im aktuellen Marktumfeld nicht absehbar sei. Mit der geänderten Rechtsform wird jedoch der Rahmen geschaffen, um diesen nächsten Schritt eventuell doch gehen zu können, wenn sich die Großwetterlage für Börsengänge wieder verbessert.

Neuer Aufsichtsrat

Im Zuge der Mitteilung hat N26 auch den neuen fünfköpfigen Aufsichtsrat vorgestellt. Bestehend aus Marcus W. Mosen, der auch neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird, Dr. Julian Deutz, Jörg Gerbig, Dr. Robert Kilian und Dr. Barbara Roth.

Gute Zahlen trotz Wachstumsbremse

N26 hatte zuletzt ein starkes Brutto-Ertragswachstum von mehr als 50% für das Geschäftsjahr 2021 vermeldet, obwohl die BaFin der Neobank aufgrund von Mängeln im Risikomanagement eine Wachstumsbremse auferlegt hatte. Dementsprechend durfte N26 pro Monat nur noch 50.000 Neukunden hinzugewinnen. Außerdem wurde ein Sonderbeauftragter der BaFin entsandt. Demnächst möchte N26 auch noch in den Handel mit Kryptowährungen und sogar in den Aktienhandel einsteigen. (tku)

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