Nach den Sachversicherern hat Fitch auch die deutschen Lebensversicherer unter die Lupe genommen und dabei einen verschlechterten Branchenausblick für 2021 konstatiert. Grund sind sinkende Marktzinsen und Renditen und deren Folgewirkungen für die Investmentmargen. Die Situation hat sich Fitch zufolge durch die Corona-Krise verschärft, da diese weiter sinkende Zinsen und eine gestiegene Volatilität zur Folge habe.
Renditen fallen schneller als die Garantien
Dass die Zinsen und Renditen noch länger niedrig sein werden, mache es schwer, die bestehenden Garantien der Kunden allein vom Investmenteinkommen zu decken. Fitch sieht substanzielle Risiken, da die durchschnittliche Rendite der Investmentportfolios schneller sinkt als die durchschnittliche Garantieverpflichtungen.
Drei Unternehmensgruppen mit negativem Ausblick
Der Rating-Ausblick für die deutschen Lebensversicherer verbleibt negativ. Fünf Unternehmen erhielten von Fitch einen negativen Ausblick, wovon drei (Condor Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft, R+V Lebensversicherung a.G. und R+V Lebensversicherung Aktiengesellschaft) allerdings zur gleichen Gruppe gehören. Wie schon bei den Sachversicherer sind die Abstufungen vor allem darauf zurückzuführen, dass Banken als Eigentümer im Hintergrund stehen, deren Branchenausblick Fitch bereits zuvor gesenkt hat.
Kein Unternehmen mehr mit positivem Ausblick
Einen positiven Ausblick erhielt in diesem Jahr kein einziger Lebensversicherer. Im Vorjahr vergab Fitch noch an zwei Unternehmen einen positiven Ausblick (siehe Grafik). Hauptgrund für den negativen Rating-Ausblick der deutschen Lebensversicherer ist aber die Unsicherheit in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die genauen Effekte und Auswirkungen auf die Qualität von Lebensversicherern und Banken seien schließlich noch unklar. (mh)
Bild: © oatawa – stock.adobe.com
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können