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22. März 2022
Fondsfrauen und herMoney: Netzwerk und Finanzen für Frauen

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Female financial consultant manager talking with a client at the bank

Fondsfrauen und herMoney: Netzwerk und Finanzen für Frauen

Frau Connelly, Sie betreiben mit hermoney.de auch ein Finanz­portal für Frauen. Warum braucht es auch heute noch getrennte Informationsangebote für Frauen?

Die gängigen Publikationen wurden und werden zu weit über 80% von Männern gelesen. Frauen fühlen sich dort nicht abgeholt. Es brauchte daher einen Ansatz, um Frauen zu erreichen. Das haben wir mit herMoney geschafft, wir sind die größte Frauenfinanzwebsite in Deutschland.

Wenn man hier überleitet zur Beratung: Ist geschlechtergetrennte Finanzberatung eine Zukunfts­perspektive und ist es gerade so gewollt, das unterschiedliche Verhalten von Männern und Frauen beim Thema „Finanzen“ auch durch getrennte Beratung abzudecken?

Fakt ist, dass die auf Frauen konzentrierten Beraterinnen sehr erfolgreich sind, auch Männer lassen sich dort gerne beraten. Der Erfolg liegt primär daran, dass eine Beratung stattfindet. Ein Produkt, das zur Kundin passt und mit dem sie sich wohlfühlt, ist das Ergebnis der Beratung. Der Produktverkauf an sich steht nicht im Vordergrund. Wer sich darauf konzentriert, ist bei Frauen und Männern gleichermaßen erfolgreich.

Wie gehen Frauen denn mit Geldanlagen um? Investieren sie weniger und anders? Oder gar nicht?

Die soeben erschienene Studie von BNY Mellon bestätigt, was wir wissen: Nur 25% der Frauen hierzulande haben ein gutes Gefühl, ihr Geld anzulegen. 38% der deutschen Frauen sagen, dass es für sie zu risikoreich sei, am Aktienmarkt ihr Geld anzulegen. Da tut Aufklärung not. Frauen wollen berechtigterweise ein Produkt verstehen, bevor sie investieren, und sie bevorzugen Geldanlagen mit einer positiven Wirkung. Wir von herMoney setzen genau da an und vermitteln Wissen und bestärken sie, Entscheidungen zu treffen und ihr Geld zu investieren mit einer Strategie.

Der Gender Investment Gap besteht also?

Ja.

Wie können Makler und Makle­rinnen bzw. Finanzberater und Finanzberaterinnen das nutzen? Sie kennen den Vertrieb ja aus eigener Erfahrung.

Indem sie auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen und beraten, anstatt zu verkaufen. Die zufriedenen Kundinnen danken es ihnen mit Empfehlungen.

Über Fondsfrauen und herMoney

Das Fondsfrauen-Netzwerk besteht seit 2015. Gegründet wurde es von Anne E. Connelly, die auch die Idee zur Gründung hatte, Anke Dembowski und Manuela Fröhlich. Alle drei kommen aus der Investmentfondsbranche. Dem Netzwerk haben sich laut Angaben der Fondsfrauen knapp 3.000 Frauen und über 60 Firmen aus dem gesamten Finanzsektor angeschlossen. Die Fondsfrauen verstehen sich als „das größte deutschsprachige Karrierenetzwerk zur Förderung und Gleichstellung von Frauen in der Finanzindustrie“.

Das Netzwerk setzt sich unter anderem für eine ausgeglichene Work-Life-Balance ein und motiviert Frauen, die Karrieren anzustreben, die sie sich wünschen. Die Fondsfrauen stehen für gleiche Karrierechancen für Frauen und Männer. Sie befürworten gemischte Teams, da diese gemäß der Fondsfrauen-Website nachweislich bessere unternehmerische Leistungen erbringen. Zudem wollen sie Frauen durch den Austausch im Netzwerk und die Vorstellung von weiblichen Vorbildern inspirieren. Motiviert werden sollen Frauen überdies zum Anlegen statt zum bloßen Sparen. Jährlich finden um die 20 von den Fondsfrauen organisierte Events statt.

Die Website hermoney.de wurde ebenfalls von Anne E. Connelly im Jahr 2017 gegründet. Auf dem Portal finden sich hauptsächlich Finanztipps von Frauen für Frauen. Außerdem geht es dort um Vorsorge und Karriere. Anne E. Connelly, selbst langjährig in der Investmentfondsbranche tätig, möchte Frauen dafür begeistern, sich eigenständig um ihre Finanzen zu kümmern. Des Weiteren bietet die Website zum Beispiel auch Events und Podcasts zum Thema „Finanzen“. herMoney bezeichnet sich selbst als unabhängiges Finanzportal für Frauen.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 03/2022, S. 86 ff., und in unserem ePaper.

Bild: © kerkezz – stock.adobe.com

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Ein Interview mit
Anne E. Connelly