Tritt der Leistungsfall bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ein, schlägt für Versicherte die Stunde der Wahrheit: Wird der Versicherer zahlen und ab welchem Zeitpunkt? Und wie nervenaufreibend ist der Weg der Beantragung bis zur ersten BU-Rente? Wenn es also um BU geht, spielt die Kundenorientierung im Leistungsbereich der Versicherer die wichtige Rolle. In seinem jährlichen BU-Unternehmensrating beleuchtet das Analysehaus Franke und Bornberg (FuB) daher, wie professionell Lebensversicherer das Risiko Berufsunfähigkeit absichern und wie kundenorientiert sie dabei agieren.
Fünf untersuchte BU-Versicherer erhalten Höchstnote
Als Datenquellen für die Untersuchung kombinieren die Analysten einen Datenpool, der sich aus den Antworten der teilnehmenden Unternehmen speist, Stichproben bei den Gesellschaften vor Ort verbunden mit einer Analyse der Leistungspraxis, der Arbeitsprozesse und Systeme in der Risiko- und Leistungsprüfung sowie eine Stabilitätsbetrachtung. Hierbei werden sowohl Geschäfts- und Solvenzberichte als auch nicht-öffentliche Daten wie etwa die Schadenquote berücksichtigt. Und von den zehn überprüften BU-Versicherern erreichen im Teilbereich „Kundenorientierung im Leistungsbereich“ fünf Anbieter die Höchstnote „hervorragend“ (FFF+), darunter große Gesellschaften wie die Allianz Lebensversicherung-AG oder auch kleinere Anbieter wie die Nürnberger Lebensversicherung AG.
Weitere vier Teilnehmer erhalten für ihre Regulierungspraxis ein „sehr gut“ (FFF), darunter mit der Hannoverschen Lebensversicherung AG und der SIGNAL IDUNA Lebensversicherung AG zwei Newcomer im Rating. Die Dialog Lebensversicherungs-AG bekommt die Note „gut“ (FF).
BU-Ursachen unterscheiden sich zwischen den Geschlechtern
Trotz einheitlicher Unisex-Tarife zeigen sich laut FuB-Rating bei den BU-Ursachen deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Krankheiten der Psyche lösen rund 36% der anerkannten Leistungsfälle bei Frauen aus. Bei Männern hingegen sind es nur rund 26%. Noch auffälliger sind die Unterschiede bei Krebserkrankungen („Bösartige Neubildungen“). Hier liegt der Anteil laut FuB bei Frauen um rund 9% höher als bei Männern. Andererseits führen Krankheiten des Kreislaufsystems, Muskulatur und Skelettsystem sowie Unfälle unter Männern deutlich häufiger zu einer BU als bei Frauen. Als Folge würden BU-Leistungsfälle bei Frauen im Schnitt früher als bei Männern eintreten, denn Psychische Erkrankungen führen früher in die Berufsunfähigkeit, während Verschleiß am Bewegungsapparat und Kreislaufkrankheiten erst im höheren Alter auftreten, erklärt FuB.
Seite 1 Franke und Bornberg: Vier von fünf BU-Anträgen werden anerkannt
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