Die bereits im Dezember 2012 veröffentlichten Trendaussagen zur PKV halten auch tieferen Analysen stand. Fast alle Anbieter haben mit der Unisex-Umstellung zum Jahreswechsel ihre Tarifwerke überarbeitet und neue Produktlinien konzipiert. Ergebnis: Bessere Leistungen, oft für deutlich mehr Geld. Weiterer Grund für Beitragserhöhungen ist ein abgesenkter Rechnungszins. Statt 3,5% wird jetzt überwiegend mit 2,75% kalkuliert. So zahlt ein 30-Jähriger bei Abschluss einer Krankenvollversicherung monatlich im Schnitt 28% oder 74 Euro mehr als noch im Vorjahr. Je nach Tarif und Anbieter schwanken die Beitragserhöhungen zwischen 4 und 62%. Für Frauen wurden in der PKV lange Zeit Prämiensenkungen erwartet. Die Analyse zeigt nun, dass im Durchschnitt die Beiträge nicht sinken, sondern je nach Angebot günstiger aber auch teurer ausfallen können. Die Bandbreite reicht von minus 24% bis zu plus 37%.
In der BU muss die Beitragshöhe anhand des nun erwarteten Geschlechterverhältnisses neu kalkuliert werden. Für den Bankkaufmann zum Beispiel steigen die Beiträge im Vergleich zur Bisex-Kalkulation im Mittel um 4% an. Bankkauffrauen sparen durchschnittlich 11%.
Bei Rententarifen wirkt die Unisex-Umstellung hauptsächlich auf die Höhe der Rentenleistungen. Einer um ca. 6% gesunkenen Garantierente für Männer steht bei jeweils zwölfjähriger Laufzeit eine um durchschnittlich 3% höhere Rente für Frauen gegenüber. Wird die branchenweit gesenkte Überschussbeteiligung eingerechnet, ergibt sich aus einer Überkompensation des Unisex-Effekts heraus jedoch bei längeren Laufzeiten auch für Frauen ein Minus. Grundlage der Trendaussagen ist die Analyse von bislang 34 PKV-Tarifen verteilt auf 17 Gesellschaften, 22 Tarifwerken von 22 BU-Versicherern sowie 30 klassische Rententarife von ebenfalls 30 Unternehmen.
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