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9. Dezember 2021
frau & geld – Helma Sick regelt ihre Nachfolge

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frau & geld – Helma Sick regelt ihre Nachfolge

Frau Fritz, wie haben Sie es damals empfunden, in das Unternehmen Ihrer Tante einzutreten?

RF Ich wollte immer selbstständig arbeiten und habe bald erkannt, dass das eine Chance werden kann, diesen Wunsch zu verwirklichen. Die Firmenphilosophie teilte ich ohnehin voll und ganz. In den ersten Jahren konnte ich ausführlich in die Branche und die Tätigkeit hineinwachsen und viel von Helma Sick lernen.

Sie hat immer mal wieder eine Teilhaberschaft angeteasert und irgendwann ging es dann ganz schnell. Die Beteiligungssumme musste ich mir leihen und damit umgehen, zum ersten Mal in meinem Leben nennenswerte Schulden zu haben. Aber auch wenn der Kaufzeitpunkt so kurz vor der Finanzkrise nicht optimal war, habe ich es nie bereut. Wir haben sie ja zusammen hervorragend gemeistert.

Zwischenzeitlich sind Sie ein eingespieltes Team. Sie schreiben gemeinsam Bücher und teilen sich die Aufgaben in der Geschäftsleitung auf.

RF Helma Sick ist ein wandelndes Lexikon an Wissen über Frauen, ihre Entwicklung, ihren Stand in Politik und Gesellschaft. Dieses echte Interesse an Frauenleben eint uns und ist meines Erachtens auch ein Grundstein unseres Erfolgs. Frauen merken schnell, wenn es nicht um sie geht. Beim Buchschreiben übernimmt Helma Sick eher die politischen und gesellschaftlichen Frauenthemen und ich eher die Finanz­themen. So ergänzen wir uns auch hier sehr gut.

HS Seit dem großen Erfolg des Buches „Ein Mann ist keine Altersvorsorge“ werde ich überhäuft mit Vortragsanfragen, Interviews, Podcasts und Artikeln zu diesem Thema. Ich widme mich seitdem der Öffentlichkeitsarbeit. Den Bereich Beratung leitet Renate Fritz. Sie hat, wie alle unsere Beraterinnen, die wichtigste Voraussetzung für diese Tätigkeit: Sie mag Menschen und ist interessiert an ihren Lebensentwürfen. Sie ist bodenständig, ohne Allüren und hochprofessionell. Sie ist ein Glücksfall.

Frau Sick, Sie haben während des Nachfolgeprojekts Ihre Ziele verändert, wollten anfangs einen schrittweisen Übergang der Unternehmensanteile, dann übergeben Sie doch auf einen Schlag. Was waren Ihre Ziele?

HS Mit der Regelung der Nachfolge ist zwangsläufig Abschied verbunden. Ich konnte mir zu Beginn der Überlegungen einfach nicht vorstellen, ganz aus meiner Firma, die über 30 Jahre mein Leben bestimmt hatte, auszusteigen. Deshalb wollte ich einen allmählichen Übergang. Es war dann ein innerer Prozess. Ich bin froh, dass ich ihn nicht abgekürzt, sondern mir Zeit dafür gegeben habe.

Viele Makler und Maklerinnen versuchen, ihre Nachfolge selbst zu regeln, und fragen im besten Fall ihren Steuerberater oder Anwalt. Sie haben einen Berater für Unternehmensnachfolgen geholt, warum?

RF Der Kauf der ersten 20% erfolgte im Rückblick eher „hemdsärmelig“. Diesmal wollten wir ausgewiesene Profis an unserer Seite, die uns begleiten und unterstützen.

HS Das war eine unserer besten Entscheidungen. Ein Nachfolge­berater ist spezialisiert auf Probleme, die im Zuge von Nachfolgeregelungen auftreten. Anwälte und Steuerberater sind das nicht. Sehr wichtig war auch als Grundlage für alle weiteren Überlegungen die professionelle Bewertung des Unternehmens. Sehr hilfreich fand ich die persönlichen Gespräche, die der Nachfolgeberater mit uns – getrennt – geführt hat. So konnte jede für sich ihre Erwartungen und Befürchtungen artikulieren und besprechen.

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Seite 2 Frau Fritz, wie haben Sie es damals empfunden, in das Unternehmen Ihrer Tante einzutreten?

Seite 3 War es eigentlich schwierig, eine Finanzierung für das Vorhaben zu erhalten?

 
Ein Interview mit
Helma Sick
Renate Fritz