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9. September 2025
GDV: Typklassen ändern sich für 10 Millionen Autofahrer
GDV: Typklassen ändern sich für 10 Millionen Autofahrer

GDV: Typklassen ändern sich für 10 Millionen Autofahrer

Der GDV hat seine aktuelle Typklassenstatistik veröffentlicht. Änderungen gibt es für insgesamt etwa 10 Millionen Autofahrer. Die Typklassen basieren auf den Schadenbilanzen von rund 33.000 in Deutschland zugelassenen Modellen. Für die meisten Modelle gab es nur kleine Sprünge.

Nach den neuen Regionalklassen sind nun die Typklassen dran: Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) hat seine neue unverbindliche Typklassenstatistik veröffentlicht. Rund 33.000 Modelle sind in der Statistik enthalten. Insgesamt ändern sich durch die Neuberechnung die Einstufungen für etwa 10 Millionen Autofahrer – für etwa 5,9 Millionen gelten höhere Typklassen, für 4,5 Millionen geht es nach unten. Größere Bewegungen gibt es allerdings nur selten – nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten, erklärt der Branchenverband. Für etwa 75% der Autofahrer hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert.

33.000 verschiedene Fahrzeugmodelle erfasst

Während es bei den Regionalklassen um die Schadenbilanzen in den verschiedenen Zulassungsbezirken geht, untersucht der GDV in der Typklassenstatistik die Schadenbilanzen der verschiedenen in Deutschland zugelassenen Automodelle. Aktuell umfasst die Statistik rund 33.000 verschiedene Modelle und deren Schadenbilanzen für die Jahre 2022 bis 2024.

Die Logik ist einfach, erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen: „Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und höheren Versicherungsleistungen eine hohe.“

Oberklasse-Modelle und SUVs häufig mit hohen Typklassen

Während in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Leistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich ist, spielt in der Kaskoversicherung unter anderem der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Aus diesem Grund haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs hohe Typklassen, ältere Modelle und Kleinwagen werden häufig niedriger eingestuft. In der Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10–25), die Einstufung in der Vollkaskoversicherung erfolgt in 25 Typklassen (10–34), in der Teilkaskoversicherung gibt es 24 Typklassen (10–33).

 

GDV: Typklassen ändern sich für 10 Millionen Autofahrer

 

Beispiele für Fahrzeuge mit einer hohen Einstufung sind der Audi Q7 3.0 TDI, der BMW 730D, der Mercedes-Benz AMG GT 4-Türer 43 oder der Porsche Cayenne/Coupe S 2.9 (siehe Grafik).

Modelle mit einer niedrigeren Einstufung sind etwa der Fiat 500 1.2, der Ford Fiesta 1.2, Opel Corsa-D 1.4 oder VW Polo V 1.2.

Modelle mit größeren Sprüngen

Für welche Modelle geht es in der aktuellen Auflage am meisten nach oben bzw. nach unten? Zwei Klassen nach oben gestuft hat der GDV in der Haftpflichtversicherung beispielsweise den VW Tourag 3.0 TDI, genau wie den Ford Focus 1.0. Sogar drei Klassen nach oben geht es für den Renault Austral 1.3.

Zwei Klassen nach unten geht es dagegen beispielsweise für die Modelle BMW iX1 xDrive 30, Ford Focus ST 2.3, Renault Clio 1.3 sowie VW ID.4 Pure 125.

Typklassen allein kein Merkmal für Kfz-Prämienentwicklung

Die Typklassen sind, analog den Regionalklassen, für die Versicherungsunternehmen unverbindlich und können ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge ab dem nächsten Versicherungsjahr angewendet werden.

Allerdings lässt sich allein über die Typklasse keine Aussage zur Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages treffen – dieser ist von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig, darunter auch die Regionalklasse, die Jahresfahrleistung, oder der Entwicklung der Reparaturkosten. (js)

Autofahrer können die Typklasse ihres Fahrzeugs auf der Verbraucher-Website des GDV „Die Versicherer“ ermitteln.