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21. Januar 2021
GDV: Versicherungsbranche zeigt sich widerstandsfähig und zuversichtlich

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GDV: Versicherungsbranche zeigt sich widerstandsfähig und zuversichtlich

Zahlen rund um das Geschäftsjahr 2020

Nach dem BSV-Themenkomplex richtete GDV-Präsident Dr. Wolfgang Weiler das Augenmerk auf das vergangene Geschäftsjahr, das die Versicherungsunternehmen über alle drei Sparten hinweg mit einem Beitragszuwachs von 1,2% auf 220,1 Mrd. Euro abgeschlossen haben. Mit diesem Beitragsverlauf sei man angesichts des turbulenten Jahres sehr zufrieden, so Weiler.

Lebensversicherung

Beim Blick auf die einzelnen Sparten zeigt sich Folgendes: Im Geschäft der Lebensversicherer hat die Corona-Krise deutliche Spuren hinterlassen, etwa durch verschobene Beratungstermine. Die Zahl neu abgeschlossener Verträge ist 2020 entsprechend um gut 12%gesunken. Auch die Beiträge entwickelten sich rückläufig, nachdem im Jahr zuvor noch ein Einnahmeplus von über 11% verbucht worden war. 2020 verzeichneten Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds ein Minus von 0,4% auf knapp 103 Mrd. Euro. Die laufenden Beiträge gingen dabei um 1,0% auf 64,4 Mrd. Euro zurück, während die Einmalbeiträge um 0,4 % auf 38,3 Mrd. Euro zulegten. Dass man das Niveau weitgehend habe halten können, sei als klarer Vertrauensbeweis der Kunden in die Zukunftsfähigkeit der Lebensversicherung zu verstehen, interpretierte Weiler die LV-Zahlen.

Schaden-/Unfallversicherung

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen laut GDV-Hochrechnungen um 2,1% auf 74,8 Mrd. Euro. Einen Grund für das im Vorjahresvergleich abgeschwächte Wachstum (2019: +3,5%) sieht der Branchenverband darin, dass zahlreiche Kfz-Versicherer es ihren Kunden ermöglicht haben, ihre Beiträge wegen geringerer Kilometerleistungen zu senken.

Sachversicherung

Die Sachversicherung zeigte sich dagegen insgesamt stabil, da das Geschäft in wesentlichen Sparten wie der Hausrat- oder Gebäudeversicherung nicht pandemieabhängig sei. Die Leistungen im gesamten Schaden- und Unfallbereich gingen im Jahr 2020 um 2,5% auf voraussichtlich 52,0 Mrd. Euro zurück. Durch die bislang zwei Lockdowns seien zwar hohe Aufwände für ausgefallene Veranstaltungen und Betriebsschließungen entstanden; zugleich seien aber auch weniger Unfälle im Straßenverkehr oder bei Freizeitaktivitäten sowie weniger Einbrüche, Warentransporte und aufgrund der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht auch weniger Firmenpleiten verzeichnet worden. Zudem liege das vergangene Jahr mit Schäden durch Naturgefahren von voraussichtlich 2,5 Mrd. Euro deutlich unter dem langjährigen Mittel von 3,7 Mrd. Euro.

PKV

Die Beitragseinnahmen der privaten Krankenversicherungsunternehmen erhöhten sich 2020 um 3,8% auf 42,6 Mrd. Euro. Davon entfallen 38,4 Mrd. Euro auf die Krankenversicherung (+1,5%). In der Pflegeversicherung lagen die Einnahmen bei 4,2 Mrd. Euro (+31,2%). Im Wesentlichen sei dies durch Mehrleistungen im Zuge der gesetzlichen Pflegereformen verursacht worden. Die ausgezahlten Versicherungsleistungen der PKV nahmen um 0,2% auf 30,1 Mrd. Euro zu. 28,4 Mrd. Euro davon entfallen auf die Krankenversicherung, auf die Pflegeversicherung entfallen 1,7 Mrd. Euro. Der Bestand aus Voll- und Zusatzversicherungen erhöhte sich um mehr als 600.000 auf 36 Millionen.