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6. Februar 2024
Gen Z investiert nachhaltig
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Gen Z investiert nachhaltig

Anleger aus der Generation Z achten verstärkt darauf, an welchen Unternehmen sie sich beteiligen. Sie machen sich Gedanken über den Klimaschutz, umweltfreundliche Produktion und faire Arbeitsbedingungen, wie eine Finanzumfrage von Ipsos zeigt.

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos hat in einer Umfrage unter 1.000 Personen über 14 Jahren auch die Geldanlagepräferenzen der Generation Z beim Thema Nachhaltigkeit untersucht. Heraus kam dabei, dass die Gen Z verstärkt auf die Unternehmen achtet, in die sie investieren und sich außerdem Gedanken über den Klimaschutz, umweltfreundliche Produktion und faire Arbeitsbedingungen mache.

Gen Z legt mehr Wert auf Nachhaltigkeit

Jeder zweite Befrage (49%) in dieser jungen Altersgruppe signalisiert laut Ipsos, das eigene Geld aufgrund des Klimawandels bewusster in grüne Fonds bzw. ETFs oder nachhaltige, produktive Sachwerte investieren zu wollen. Bei den anderen Altersgruppen richtet nur gut jeder Vierte (28%) seine Geldanlagen in diese Richtung aus. Entsprechend wünschen sich 39% der Gen Z bei Finanzinstituten eine Anlageberatung, die einen größeren Schwerpunkt auf das Thema Nachhaltigkeit von Investitionsprodukten legt. 41% sind außerdem der Meinung, dass es noch zu wenige Investitionsprodukte gibt, die den Klimaschutz unterstützen.

Renditeziele bei nachhaltigen Anlagen weniger wichtig

Für gut die Hälfte, nämlich 53%, der Gen Z sind den Umfrageergebnissen zufolge bei der nachhaltigen Investition nicht die Renditeziele vorrangig, sondern der positive Beitrag zur Erreichung der weltweiten Klimaziele. Die älteren Befragten sind in diesem Punkt grundsätzlich anderer Meinung, denn lediglich 23% halten die Renditeziele bei nachhaltigen Investitionen für nachrangig.

Allerdings wünschen sich auch in dieser Altersgruppe 28% der Befragten eine Anlageberatung, die das Thema Nachhaltigkeit stärker fokussiert. 37% sind außerdem der Meinung, es mangele an klimafreundlichen Investitionsprodukten.

Hoher Anteil nachhaltiger Fonds und Aktien in Depots der Gen Z

Die Daten aus dem Ipsos Finanzmarktpanel zeigen, dass fast jeder Fünfte (18%) der Gen Z ein Depot mit einem Anteil von 32% (Gesamt 24%) nachhaltiger Fonds und einem Aktienanteil von 34% (Gesamt 22%) an nachhaltigen Unternehmen besitzt.

Aktuell gebe es, so Ipsos, jedoch weder eine einheitliche Definition noch verbindliche Regeln, die festlegen, was nachhaltige Geldanlagen sind. Viele Unternehmen, Fonds oder ETFs verwenden sogenannte ESG-Kriterien für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Ob die Nachhaltigkeitsziele eingehalten werden oder Unternehmen für die Aufnahme in einem nachhaltigen Fonds oder ETF infrage kommen, überprüfen Analysten und Ratingagenturen. Daher sei Transparenz und Nachvollziehbarkeit als Orientierungshilfe für die Gen Z sehr wichtig.

Für Finanzexperte Robert Kraus von Ipsos gibt es vor diesem Hintergrund auch eine Verantwortung bei den Finanzinstituten: „Die Transition zu einer nachhaltigen Wirtschaft eröffnet neue Anlagemöglichkeiten in Bereichen wie erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Landwirtschaft. Private Anleger brauchen jetzt Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Anlagestrategien und konkret zur Bewertung der einzelnen Angebote.“

Über die Studie

Bei der Umfrage handelt es sich um eine bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung im Ipsos Accesspanel unter 1.000 Personen ab 14 Jahren, 196 in der Altersgruppe der Gen Z (ab Jahrgang 1996), speziell zum Thema Finanzverhalten und Klimawandel. Feldzeit: Frühjahr 2023.

Angereichert wurden die Ergebnisse mit Daten aus dem Ipsos Finanzmarktpanel, in dem pro Quartal 20.000 Haushalte in Deutschland zu ihren Aktivitäten im Finanzmarkt befragt werden. Es werden Bestände, Neuabschlüsse inklusive Informationsprozess und Kündigungen in den Bereichen Bankendienstleistungen, Versicherungen und Bausparen erfasst. Das Ipsos Finanzmarktpanel analysiert dabei die Faktoren, welche die kurz- und mittelfristige Geschäftsentwicklung von Geldinstituten, Versicherungen und Bausparkassen prägen. (mki)

Bild: © Antony Weerut – stock.adobe.com