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4. August 2022
Generationenkonflikt beim nachhaltigen Investieren

Generationenkonflikt beim nachhaltigen Investieren

Junge Menschen wollen mit ihrem Geld einen positiven Einfluss auf die Welt ausüben. Bei Älteren steht dieses Ziel mehrheitlich nicht im Vordergrund. Ihnen ist ESG-Investing in den meisten Fällen nicht einmal ein Begriff. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Asset-Managers Fidelity.

Das Marktforschungsinstitut Opinium hat für den Vermögensverwalter Fidelity International eine repräsentative Umfrage zum Thema nachhaltiges Investieren durchgeführt. Die Erkenntnis: Jung und Alt haben sehr unterschiedliche Meinungen zu nachhaltigen Geldanlagen.

Die Welt mit Geld besser machen?

Während 44% der 18– bis 34-Jährigen angeben, dass sie die Welt mit ihrem Geld positiv verändern wollen, hegt bei den über 55-Jährigen lediglich etwas mehr als ein Viertel (27%) diesen Wunsch.

84% der Älteren sagt ESG-Investing nichts

Auch das Wissen rund um nachhaltige Investments ist bei den Altersgruppen unterschiedlich ausgeprägt. Nur 16% der über 55-Jährigen haben schon einmal den Begriff ESG-Investing gehört. Die Jüngeren zeigen sich besser informiert. Unter ihnen können 37% etwas mit dem Begriff anfangen, der für die Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Faktoren sowie für verantwortungsvolle Unternehmensführung steht.

Junge Anleger investieren häufig nachhaltig

Die jungen Leute lassen ihren Worten anscheinend auch Taten folgen. 41% der 18– bis 34-Jährigen, die bereits in Wertpapiere investiert haben, tun das eigenen Angaben zufolge vorwiegend nachhaltig. Zum Vergleich: Bei den über 55-Jährigen sind es gerade einmal 17%.

Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor?

Die unter 35-Jährigen investieren unter anderem deshalb nachhaltig, weil sie vermehrt der Meinung sind, dass Nachhaltigkeit einen langfristigen Erfolgsfaktor für Unternehmen darstellt. So meint jeder Dritte (34%) von ihnen, dass Unternehmen nicht bestehen können, ohne sich um Nachhaltigkeit zu kümmern. Bei der älteren Vergleichsgruppe sehen das hingegen nur 22% so.

Unabhängige Kontrollinstanz fehlt

In einem Punkt sind sich die Befragten über alle Altersklassen hinweg jedoch einig: Annähernd der Hälfte (44%) der mehr als 2.000 Befragten, fehlt eine unabhängige Instanz, um die Nachhaltigkeitsversprechen seitens der Unternehmen zu überprüfen. (tku)

Bild: © Hyejin Kang – stock.adobe.com