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18. Januar 2023
Global Risks Report 2023 empfiehlt dringende Maßnahmen

Global Risks Report 2023 empfiehlt dringende Maßnahmen

Der Global Risks Report 2023 zeigt Konflikte und Spannungen auf, die eine Reihe von miteinander verwobenen globalen Risiken nach sich ziehen. Der Report fordert führende Persönlichkeiten auf, kollektiv und entschlossen zu handeln und dabei kurz- und langfristige Perspektiven abzuwägen.

Dem Global Risks Report 2023 zufolge haben Konflikte und geoökonomische Spannungen eine Reihe von miteinander verwobenen globalen Risiken ausgelöst. Der Report des World Economic Forum warnt seit 17 Jahren vor solchen Risiken. Erstellt wird der Bericht in Zusammenarbeit mit Marsh McLennan und Zurich Insurance Group sowie den Perspektiven von über 1.200 globalen Risikoexperten und führenden Persönlichkeiten aus der Politik und Wirtschaft. Der diesjährige Bericht untersucht überdies, wie das Zusammenwirken von Risiken zu einer „Polykrise“ führen kann – einem Cluster miteinander verwobener globaler Risiken, deren Auswirkungen sich mit unabsehbaren Folgen gegenseitig verstärken.

Handeln, bevor Kipppunkt erreicht ist

In diesem Jahr weist er auf Engpässe bei der Energie- und Nahrungsmittelversorgung, einen Anstieg bei den Kosten der Lebenshaltung und des Schuldendienstes hin und sieht zudem die Gefahr, dass diese Krisen Bemühungen zur Bewältigung längerfristiger Risiken untergraben könnten, vor allem, was Klimawandel, biologische Vielfalt und Investitionen in das Humankapital betrifft. Er argumentiert außerdem, dass sich das Zeitfenster für Maßnahmen gegen die schwerwiegendsten langfristigen Bedrohungen rasch schließe. Es seien konzertierte, kollektive Maßnahmen erforderlich, ehe Risiken einen Kipppunkt erreichen.

Folgerisiken von aktuellen Krisen

Zurzeit dreht sich global alles um Pandemie, Krieg in Europa und Energie-, Inflations-, Nahrungsmittel- und Sicherheitskrisen. Die sich daraus ergebenden Folgerisiken sind dem Bericht nach Rezession, wachsende Verschuldung, Krise der Lebenshaltungskosten, Polarisierung von Gesellschaften durch Des- und Fehlinformation, Stillstand bei dringenden Klimaschutzmaßnahmen und ein geoökonomischer Nullsummenkrieg.

Ökologischer Zusammenbruch und Verlust der biologischen Vielfalt

Der Bericht betont, dass die Welt etwa beim Kampf gegen den Klimawandel effektiver zusammenarbeiten müsse, da es sonst in den nächsten zehn Jahren zu einer weiteren globalen Erwärmung und zum ökologischen Zusammenbruch kommen würde. Der Verlust der biologischen Vielfalt wird für das kommende Jahrzehnt als eines der sich am schnellsten verschärfenden globalen Risiken gewertet.

Weitere Gefahren

Auch könnte es u. a. aufgrund geopolitischer Rivalitäten zu bisher ungekannter gesellschaftlicher Not kommen und somit der soziale Zusammenhalt weiter untergraben werden. Zudem bestehe die Gefahr einer wachsenden geoökonomischen Militarisierung und Remilitarisierung.

Diese Maßnahmen empfiehlt der Report

Somit sind die Erkenntnisse aus dem Report u. a., dass drastisch beschleunigte kollektive Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise erforderlich sind. Ohne einen Kurswechsel könnten gefährdete Länder außerdem in eine Dauerkrise geraten, in der sie nicht in künftiges Wachstum, menschliche Entwicklung und grüne Technologien investieren können. Dementsprechend fordert der Bericht führende Persönlichkeiten auf, kollektiv und entschlossen zu handeln und dabei kurz- und langfristige Perspektiven abzuwägen. Neben dringenden, koordinierten Klimaschutzmaßnahmen wird auch Wert auf gemeinsame Anstrengungen der Länder sowie eine öffentlich-private Zusammenarbeit zur Stärkung der Finanzstabilität, der Technologie-Governance, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Investitionen in Forschung, Wissenschaft, Bildung und Gesundheit gelegt. (lg)

Bild: © parabolstudio – stock.adobe.com