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11. Dezember 2018
Green Bond Fonds fassen Fuß am deutschen Markt

Green Bond Fonds fassen Fuß am deutschen Markt

Das Emissionsvolumen von Green Bonds wächst weltweit rasant. Gleiches gilt für Fonds, die in diese grünen Anleihen investieren. Verglichen mit dem Gesamtmarkt sind Anzahl und Volumen der Fonds zwar verhältnismäßig klein. Letzteres hat sich laut einer aktuellen Scope-Auswertung aber innerhalb eines Jahres vervielfacht.

Anleihen, deren Emissionserlöse ausschließlich zur Finanzierung von Umweltprojekten verwendet werden dürfen, werden immer beliebter. Das weltweite Emissionsvolumen von Green Bonds hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Während es sich 2013 auf nur 12 Mrd. US-Dollar belief, waren es 2017 bereits 156 Mrd. US-Dollar. Im laufenden Jahr wurden bis Mitte November Anleihen mit einem Emissionsvolumen von 133 Mrd. US-Dollar platziert.

Anzahl der Green Bond Fonds legt kräftig zu

Das große Interesse an grünen Anleihen führt laut einer Scope-Auswertung auch zu einer deutlichen Zunahme von entsprechenden Fonds. Ende Oktober 2018 waren in Deutschland 23 Fonds für Green Bonds zum Vertrieb zugelassen. Davon richteten sich 20 an Privatanleger, drei explizit an institutionelle Investoren. Damit hat ihre Zahl deutlich zugenommen. Im Sommer 2017 standen deutschen Anlegern insgesamt nur 13 Fonds offen.

Fondsvolumen noch relativ klein

Da mehr als zwei Drittel der Fonds einen Track Record von unter zwei Jahren aufweisen, sind die Volumina der Green Bond Fonds – bis auf wenige Ausnahmen – noch überschaubar: so weist mehr als die Hälfte der Fonds ein Fondsvolumen von weniger als 100 Mio. Euro auf, während nur drei Fonds Kundengelder von mehr als 200 Mio. Euro verwalten. Insgesamt beträgt das Volumen der 23 Fonds rund 2,7 Mrd. Euro. Das ist zwar immer noch überschaubar, bedeutet aber eine Vervielfachung seit dem Sommer 2017, als es die damals 13 Fonds zusammen nur 650 Mio. Euro verwalteten. Größter Fonds mit einem Volumen von 569 Mio. Euro ist derzeit der NN (L) Euro Green Bond.

Kaum Performanceunterschiede zu herkömmlichen Anleihen

Die Fonds erzielten im Jahr 2017 eine Performance in der Bandbreite von –3,5% bis +0,6%. Die beste Performance erzielte im vergangenen Jahr der rund 83 Mio. Euro große Raiffeisen-GreenBonds. Acht Fonds konnten im vergangenen Kalenderjahr hingegen keine positive Rendite erwirtschaften. Grundsätzlich unterscheiden sich Renditen von Green Bonds laut Scope nicht von herkömmlichen Anleihen. Die Bonität des Emittenten – und nicht der Zweck der Investition – bestimme die Rendite. Von den insgesamt 23 Fonds werden 21 Fonds aktiv und zwei Fonds passiv gemanagt.

Ausblick

Scope zufolge ist das Anlagesegment nach wie vor zu jung, um eine valide Aussage über seinen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise treffen zu können. Zudem würde weiter eine einheitliche Definition von Green Bonds und auch strenge Prüfkriterien, die Emissionen und Emittenten erfüllen müssen, um als „grün“ oder „nachhaltig“ zu gelten, fehlen. Dennoch werde der Boom bei den Green Bond Emissionen voraussichtlich anhalten. (mh)