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27. März 2023
Hausratversicherungen überzeugen im Rating
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Hausratversicherungen überzeugen im Rating

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat ihr Rating zur Hausratversicherung umfassend überarbeitet, um es an sich wandelnde Lebensgewohnheiten und Risiken anzupassen. Das Tarifniveau ist laut den Analysten „erfreulich hoch“. Fast die Hälfte der untersuchten Tarife erzielte die höchste oder zweithöchste Bewertung.

Franke und Bornberg hat sein Rating zur Hausratversicherung einer Erneuerung unterzogen. Mehr als ein Jahrzehnt nach dem ersten Rating im Jahr 2010 hat die Agentur die Bewertungen nach eigenen Aussagen „übersichtlicher und prägnanter“ gestaltet sowie wichtige Trends und neue Risiken aufgegriffen. Im aktuellen Rating wurden insgesamt 302 Tarife von 95 Versicherern untersucht. Das Ergebnis – basierend auf 87 Kriterien – überzeugt: 46% der Tarife erhalten die Bewertung „hervorragend“ (FFF+) oder „sehr gut“ (FFF), nur 3% fallen durch.

Klimarisiken und Cybergefahren unter neuen Kriterien

Werte und Lebensgewohnheiten befinden sich im Wandel. Große Themen wie die Klimakrise und Cyberrisiken betreffen jeden Einzelnen. Versicherungen müssen geeignete Antworten auf diese Trends finden, kommentiert Michael Franke, Gesellschafter-Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Aufgrund dieser Entwicklungen haben die Analysten die Kriterien angepasst und weiterentwickelt.

Im „Risiko Klima“ beispielsweise werden im aktuellen Rating auch Leistungen bei Überschwemmung durch Witterungsniederschläge, ausufernde Gewässer und Rückstau bewertet. In der Risikokategorie Cyberkriminalität und Datenverlust prüft das Rating, was Versicherer in diesen Fällen konkret leisten. Dem Thema Wertsachen gibt das Rating mit sieben Kriterien ein „angemessenes Gewicht“. Beim „Risiko Fahrlässigkeit“ untersucht das Analysehaus „wie transparent und kundenorientiert Versicherer das heikle Thema regeln“.

Auch zum ersten Mal dabei sind Kriterien zu Regelungen bei Diebstahl aus Wohnwägen und Wohnmobilen, Trickdiebstahl, Phishing sowie Gebäudeschäden durch Fehlalarm. Das neue Kriterium Versichererwechsel prüft, ob nach einem Wechsel unklare Zuständigkeiten drohen. Einige weitere bereits vorhandene Aspekte wurden überarbeitet.

Neue Höchstnote rückt Toptarife ins Rampenlicht

Eine Trennung in Grund-, Standard- und Topschutz entfällt. Stattdessen werden alle Tarife in einer Gruppe bewertet. Um die steigende Produktqualität abzubilden und eine deutlichere Differenzierung in der Spitzengruppe zu erlauben, wurde die neue Höchstnote FFF+ („hervorragend“) eingeführt.

Nicht in die Bewertungen eingeflossen sind dagegen Standardleistungen beim Versicherungsschutz bei Brand, Sturm, Leitungswasser oder Einbruch-Diebstahl, um Ergebnisse nicht zu verfälschen. Hier gibt es laut den Analysten wenig oder gar keine Leistungsunterschiede.

Nachhaltigkeit auf der Watchliste

In Zukunft wolle die Ratingagentur auch das Thema Nachhaltigkeit in ihren Ratings zur Hausratversicherung berücksichtigen. „Allerdings fehlen noch belastbare Kriterien und Messgrößen“, so Franke. Immerhin beobachten die Analysten bereits erste interessante Ansätze, beispielsweise Tarife, die umweltbewusstes Handeln im Schadenfall fördern, Mehrkosten für energieeffizientere Haushaltgeräte übernehmen oder mobile Solar-Photovoltaikanlagen als Hausrat versichern. Intelligente Lösungen beim Thema Nachhaltigkeit werden in Zukunft weiter an Wichtigkeit gewinnen, prognostiziert die Agentur.

Auch gehe man davon aus, dass neben Nachhaltigkeit kundenorientierte Regelungen für Schutz vor Elementargefahren und digitale Risiken künftig weiter an Gravitas gewinnen werden.

Ratingagentur zufrieden mit Tarifqualität

Insgesamt ist die Ratingagentur mit der Qualität der Tarife zufrieden. „Das Niveau ist erfreulich hoch“, lobt Franke. „Die meisten Gesellschaften bieten mit ihren Hausrattarifen geeignete Lösungen.“

Hausratversicherungen überzeugen im Rating

Neben den 78 Tarifen (26%), die die Höchstnote für sich beanspruchen konnten, und weiteren 60 (20%), die als „sehr gut“ bewertet wurden, erzielten 59 Tarife (20%) die Bewertung „gut“. Im Mittelfeld finden sich außerdem 41 Tarife (14%), die die Note „befriedigend“, und 25 (8%), die die Note „ausreichend“ für sich beanspruchen konnten. Weitere 29 (10%) wurden mit „mangelhaft“ bewertet, nur 10 (3%) gelten als „ungenügend“ (siehe Grafik)

Die aktuellen Rating-Ergebnisse können hier eingesehen werden. Neu hinzukommende Tarife und Änderungen werden laufend aktualisiert. (js)

Bild: © LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com