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28. November 2022
Hoesch & Partner: Geschäftsführer im Interview

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Hoesch & Partner: Geschäftsführer im Interview

Die Vertriebsformen sind durch die Regulierung und auch im DIHK-Register noch einmal klarer geworden. Was ist denn aus Ihrer Sicht weiter erklärungsbedürftig?

In unserer Branche sind Vermittlertypen tätig, klar, aber nach außen hin ist es eben nicht immer so. Wir wissen, dass Versicherungsvertreter – auch Ausschließlichkeitsvertreter – ausschließlich an einen Versicherer bzw. eine Versicherungsgruppe gebunden sind. Sie können ihren Kunden nur Produkte dieses einen Versicherers anbieten, egal, ob sie – im Marktvergleich – besonders geeignet für den Versicherungsnehmer sind oder eher nicht. Obgleich Versicherungsvertreter häufig als selbstständige Handelsvertreter tätig sind, gehören sie zum Vertrieb des Versicherers und sind an dessen Weisungen und Strategien gebunden. Ganz ähnlich verhält es sich bei den Mehrfachagenten oder beim Versicherungsverkauf über die Bank – Stichwort: Bancassurance.

Und die große Stärke des Maklers ist?

Keine der zuvor genannten Vertriebsformen handelt im Auftrag des Kunden. Ausschließlich der Ver­sicherungsmakler hat bei seiner Suche nach der optimalen Versicherungslösung stets allein im Dienst und zum Vorteil der Kundinnen und Kunden zu handeln – daher gilt er als treuhänderischer Sachwalter der Kundschaft. Die große Stärke des Maklers ist also seine Unabhängigkeit von den Produktgebern. Es ist die Aufgabe des Maklers, mit seinem spezifischen Know-how die Kundschaft auf Augenhöhe mit dem Versicherer zu bringen.

Wohin steuert nun gegenwärtig das Berufsbild des Maklers?

Erfreulich ist, dass seit der Jahrtausendwende mittels europäischer und nationaler Regulierung wieder eine Rückbesinnung auf die „alten“ Tugenden des Ver­sicherungsmaklers stattfindet. Im Sinne des Verbraucherschutzes zeichnet sich die Maklertätigkeit nämlich vor allem durch geballte Sach- und Beratungskompetenz aus. Und das hat dann auch dem Image des Maklerberufs schon heute geholfen, wieder auf die Beine zu kommen.

Und wie erklären Sie einem fünfjährigen Kind den Beruf des Maklers?

Aus eigener Praxis gegenüber meiner Tochter etwa so: Der Makler sorgt dafür, dass der Papa deiner besten Freundin bei einer schweren Krankheit möglichst rasch gesund wird und, wenn nicht, er in der Lage ist, weiterhin die Klassenfahrt deiner Freundin zu bezahlen und auch im hohen Alter genug Geld zum Leben zu haben.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 11/2022, S. 86 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Paul Träger

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Ein Interview mit
Michael Reeg