AssCompact suche
Home
Management & Wissen
28. Juni 2017
Hohe verletzungsbedingte Ausfallzahlen im Profi-Sport

Hohe verletzungsbedingte Ausfallzahlen im Profi-Sport

Pro Spieler und Saison kommt es zu durchschnittlich zweieinhalb Verletzungen. Dies zeigt der zweite Sportreport der gesetzlichen Unfallversicherung VBG. Per Videoanalyse hat die VBG das Unfallgeschehen der Saison 2015/16 in den zwei jeweils höchsten Männerligen im Basketball, Eishockey, Fußball und Handball ausgewertet.

In den Mannschaftssportarten Basketball, Eishockey, Fußball und Handball bleibt das Verletzungsrisiko unverändert hoch, wie aus dem zweiten VBG-Sportreport hervorgeht. Per Videoanalyse hat die VBG das Unfallgeschehen in der Saison 2015/16 in den zwei jeweils höchsten Ligen im professionellen Männersport untersucht. Acht von zehn Spielern im bezahlten Sport verletzten sich, durchschnittlich traten pro Spieler und Saison zweieinhalb Verletzungen auf. Im Schnitt fast einen Monat stand jeder Sportler in der vergangenen Saison aufgrund von Verletzungen nicht zur Verfügung. Den Vereinen fehlte somit ein Zwölftel der Arbeitsleistung. Ein weiteres Ergebnis der statistischen Auswertungen: 80% der eingesetzten Sportler haben sich mindestens einmal in der Saison Blessuren zugezogen. Nur in 20% der Fälle ist ein Foulspiel des Gegners der Grund für die Verletzung.

Sportreport mit Schwerpunkt Schädel-Hirn-Verletzungen

In diesem Jahr widmet sich der VBG-Sportreport dem Schwerpunktthema Schädel-Hirn-Verletzungenl und geht damit auf die am häufigsten verharmloste Diagnose ein. Da bislang für die deutschen Ligen keine belastbaren Zahlen verfügbar sind, hat sich die VBG zum Ziel gesetzt, diesen Bereich gesondert zu untersuchen. Wie Ergebnisse der Auswertung belegen, ist das Risiko, eine Schädel-Hirn-Verletzung zu erleiden, im Eishockey 10 bis 20 Mal höher als in den Sportarten Basketball, Fußball und Handball. Pro 1.000 Stunden Eishockeyspiel wurden 5,6 Schädel-Hirn-Verletzungen verzeichnet. Nach Eishockey auf Platz 2 landet Fußball mit 0,6 Verletzungen pro 1.000 Stunden, gefolgt von Handball (0,5 Verletzungen pro 1.000 Stunden) und Basketball (0,2 Verletzungen in 1.000 Stunden Wettkampf).

Zur Diagnostik, Therapie und Rehabilitation bei Schädel-Hirn-Verletzungen hat die VBG einen Algorithmus entwickelt. Dieser Algorithmus stellt eine Handlungshilfe dar für Mannschaftsärzte, Trainerstab, Physiotherapeuten der Sportvereine sowie Reha-Manager der VBG. (tk)