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7. Januar 2022
Immobiliendarlehen werden voraussichtlich teurer

Immobiliendarlehen werden voraussichtlich teurer

Laut einer Interhyp-Umfrage rechnen Experten in den kommenden Wochen damit, dass die Bauzinsen eher gleichbleiben oder nur leicht zulegen. Im Jahresverlauf dürfte der zuletzt durch die neuen Corona-Unsicherheiten gebremste Anstieg aber an Fahrt aufnehmen, sind sich die Befragten einig.

2022 dürften Immobiliendarlehen wohl teurer werden. Dies geht aus dem aktuellen Zinsbericht des Vermittlers für private Baufinanzierungen Interhyp AG hervor. Demnach liegen die Zinsen für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung Anfang Januar bei rund 1% und damit etwa 0,3 Prozentpunkte über den Konditionen vom Jahresbeginn 2021. „Der zuletzt durch die neuen Corona-Unsicherheiten gebremste Anstieg bei den Bauzinsen wird im Laufe des kommenden Jahres wieder an Fahrt aufnehmen – vor allem, wenn im Frühjahr die Inzidenzen wieder abnehmen und mehr Sicherheit und Zuversicht in die konjunkturelle Entwicklung vorherrscht“, erklärt Mirjam Mohr, Interhyp-Vorständin für das Privatkundengeschäft.

Höhere Bauzinsen im Jahresverlauf wahrscheinlich

Kurzfristig halte die Unsicherheit im Zuge der neuen Omikron-Variante an. Im aktuellen Bauzins-Trendbarometer rechnen die befragten Experten der Kreditinstitute in den kommenden Wochen mit eher gleichbleibenden bis leicht steigenden Zinsen. Auf Halbjahres- und Jahressicht stimmen die Experten aber in ihrer Einschätzung überein, dass die Bauzinsen steigen werden. „Mit Blick auf die Zinspolitik, Inflation und Konjunkturentwicklung halten wir 2022 einen weiteren Zinsanstieg bei Immobiliendarlehen für wahrscheinlich. Wir rechnen nicht mit sehr großen Zinssprüngen innerhalb kurzer Zeit. Wir erwarten einen leichten, aber merklichen Anstieg der Bauzinsen im Bereich mehrerer Zehntelprozentpunkte“, erklärt Mohr.

Voraussichtlich wird die Pandemie auch im neuen Jahr die Märkte wie kaum ein anderes Thema prägen, und damit laut Interhyp den Ausschlag geben, zu welchen Konditionen Immobilieninteressenten ein Darlehen erhalten. Eine anziehende Konjunktur und die hohe Inflation würden dafür sprechen, dass die Notenbanken ihre Zinspolitik anpassen. Das werde die Zinsen in der Tendenz nach oben ziehen, so Mohr.

Sie räumt jedoch ein, dass die Entwicklung der Pandemie eine schwer kalkulierbare Variable bleibe. Die Unwägbarkeiten offenbaren sich auch bei der Renditeentwicklung deutscher Staatsanleihen, die als Orientierungsgröße für die Bauzinsen gilt. Im Dezember waren Staatsanleihen bei Investoren stärker gefragt, was die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe vor Weihnachten auf etwa minus 0,35% gedrückt hatte. Zum Jahreswechsel hat ein wachsender Optimismus die Renditen wieder leicht nach oben gezogen. Es bleibt in den kommenden Wochen und Monaten abzuwarten, wann sich die Zuversicht stärker durchschlägt und eine nachhaltige Trendwende am Zinsmarkt mit sich bringt, so Interhyp. (tk)

Bild: © Eve – stock.adobe.com