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28. Mai 2020
Immobilienpreise in deutschen Mittelstädten ziehen kräftig an

Immobilienpreise in deutschen Mittelstädten ziehen kräftig an

Die Nähe zu Ballungsräumen treibt die Preise für Immobilien in mittelgroßen Städten in Deutschland weiter dynamisch nach oben. Wohnungen verteuerten sich dort binnen eines Jahres teilweise um ein Drittel. Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt.

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen verteuern sich in Deutschland nicht nur in Großstädten und Metropolen. Ein Vorjahresvergleich der Angebotspreise von immowelt zeigt: In 85 von 100 untersuchten mittelgroßen Städten steigen die Angebotspreise. In mehr als der Hälfte der Städte liegt das Plus sogar im zweistelligen Prozentbereich.

Starke Zuwächse rund um Frankfurt und Köln

Vor allem Städte in der Nähe von Ballungsräumen und mit guter Verkehrsanbindung sind betroffen, weil dort auch Pendler nach Wohnungen suchen. In Aschaffenburg sind die Preise für Eigentumswohnungen von 2.620 Euro auf 3.500 Euro pro m2 gestiegen. Das entspricht einem Plus von 34%. Die unterfränkische Stadt profitiert laut immowelt unter anderem von ihrer Nähe zum Ballungsraum Frankfurt am Main. Eine kräftige Verteuerung von Wohnungen lässt rund um Köln beobachten. In Langenfeld kletterten die Preise um 33% auf 3.410 Euro, in Pulheim um 29% auf 2.910 Euro. Euskirchen und Hürth legten um mehr als ein Viertel zu.

Höchstpreise in Baden-Württemberg

Noch teurer ist es im Südwesten. Vier der fünf teuersten Mittelstädte der Analyse liegen in Baden-Württemberg. Und auch dort steigen die Preise weiter. In Konstanz, der teuersten Stadt der Analyse, erhöht sich der Quadratmeterpreis um 12% auf 4.930 Euro, in Ludwigsburg um 20% auf 3.960 Euro. In Tübingen und Friedrichshafen müssen Immobilienkäufer immerhin 5 bis 6% mehr bezahlen als 2018.

Negative Ausnahmen

Aber nicht überall haben sich Eigentumswohnungen verteuert. In 14 Mittelstädten ist sogar ein Rückgang zu verzeichnen: Im hochpreisigen Landshut bei München scheine das Niveau bei 3.820 Euro (-2%) vorerst ausgereizt zu sein. Gleiches gilt laut immowelt für Norderstedt vor den Toren Hamburgs (-4%). Besonders deutlich ist das Minus aber in Neubrandenburg in der Mecklenburgischen Seenplatte (1.320 Euro, –16%) und Wesel am Niederrhein (1.040 Euro, –20%). Quadratmeterpreise von unter 1.000 Euro finden Immobilienkäufer in mittelgroßen Stäten zum Teil noch im Osten Deutschlands: Plauen (560 Euro), Görlitz (720 Euro) und Zwickau (840 Euro) zählen zu den günstigsten Städten der Analyse.

Kein Einfluss durch die Corona-Krise

Dass die derzeitige Corona-Krise zu Preissenkungen führt, ist laut immowelt nicht zu erwarten. Eine Analyse der Angebotskaufpreise von Wohnungen in 60 deutschen Großstädten zeige, dass das Niveau Anfang 2020 dort weiter steigt. Eine ähnliche Entwicklung sei auch bei den Mittelstädten realistisch, zumal Auswertungen des Immobilienportals zeigen würden, dass die Nachfrage nach Immobilien wieder angestiegen ist und das Niveau vor der Krise erreicht hat. (mh)

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