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23. Februar 2023
Infrastrukturanlagen als „Inflation-Hedge“

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Infrastrukturanlagen als „Inflation-Hedge“

Inflation Reduction Act bringt Rückenwind für Energieversorger & Co.

Werfen wir nun einen Blick auf die US-Haushaltspolitik: Der Inflation Reduction Act (IRA), der im August 2022 verabschiedet wurde, ist eine der bedeutendsten Errungenschaften der Klimagesetzgebung in der Geschichte der USA. Das Gesetzespaket wird Franklin Templeton zufolge ganze Branchen grundlegend verändern, insbesondere den Versorgungssektor und den Bereich erneuerbare Energien. Angesichts der zunehmend drängender werdenden Elektri­fizierung – mit mehr Ladeinfrastruktur für Elektroautos und mehr Solaranlagen auf den Dächern von Wohnhäusern und kleineren Gewerbeimmobilien – sind neue Umspannwerke, neue Transformatoren und verbesserte Leitungen für die Verteilnetze erforderlich. Dies hat sich bereits in den Investitionsplänen der Versorger für 2023 niedergeschlagen, ebenso wie in den Auftragsbüchern von Unternehmen, die an der Energiewende beteiligt sind. Unternehmen, deren Wachstumsprofil sich dadurch verbessert, sind zum Beispiel Anbieter von erneuerbaren Energieträgern, Energiespeichern und Bauteilen.

Eine wichtige makroökonomische Botschaft des IRA lautet: Alles spricht dafür, von nun an nur noch erneuerbare Energien auszubauen. Der Hauptgrund? Steuervorteile. Steuervergünstigungen für die Produktion von Solar- und Windenergieanlagen können bis 2032 oder bis zum Erreichen einer 75-prozentigen Verringerung der Treibhaus­gase – auf Grundlage der Zahlen von 2022 – angenommen werden. In jedem Fall ergibt sich daraus ein Rückenwind für Investitionen, der noch weit über ein Jahrzehnt anhalten wird.

US-Präsident Joe Biden will die Emissionen in den USA bis 2030 um 50% senken. Bis 2050 soll etwa die Hälfte des US-Stroms aus Solaranlagen stammen. Bis 2030 müssen fast 320 Mrd. US-Dollar in die Infrastruktur der Stromübertragung investiert werden, um die Nettoemissionen bis 2050 auf null zu reduzieren. Der dringende Bedarf an Infrastrukturausgaben bildet die Grundlage für das Wachstum im nächsten Jahrzehnt und darüber hinaus, und die ersten Schritte zum Erreichen dieser langfristigen Ziele werden jetzt unternommen.

Infrastrukturunternehmen bieten Diversifikationsvorteile

Die Marktunsicherheiten sind groß, aber Anleger sollten dennoch der Börse nicht den Rücken kehren, sondern bei Unternehmen, in die sie investieren, auf hohe Verlässlichkeit und Widerstandsfähigkeit der Einnahmen, Cashflows und Dividenden achten. Gelistete Infrastrukturunternehmen bieten einen „Inflation-Hedge“, da steigende Preise zu steigenden Erträgen führen können. Sie sind konjunkturunabhängiger als Unternehmen aus anderen Sektoren und, da es sich um notwendige Dienstleistungen handelt, auch in Krisenzeiten nachgefragt. Nicht zuletzt bieten Infrastrukturunternehmen Diversifikationsvorteile im Portfolio. Sie sind handfeste Vermögenswerte, die aufgrund der immensen Fördertöpfe von Regierungen über einen sehr langen Zeitraum sehr viel Geld verdienen werden.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2023, S. 46 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Artinun – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Peter Gorynski