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21. November 2022
Interhyp: Erneut Rückgang der Immobilienpreise
Woman holds an arrow down over model of the house and stack of coins. Concept of the crisis in the real estate market.

Interhyp: Erneut Rückgang der Immobilienpreise

Der Rückgang der Immobilienpreise setzt sich im zweiten Quartal in Folge fort. Wie eine Analyse von Interhyp zeigt, liegt der Durchschnittspreis für eine finanzierte Immobilie inklusive Nebenkosten im dritten Quartal bei 512.000 Euro. Im zweiten Quartal waren es noch 535.000 Euro und damit 4,3% mehr.

Der Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp sieht die Preisrückgänge auf dem Immobilienmarkt bestätigt. Bereits zum zweiten Mal in Folge seien die Kosten für den Immobilienerwerb im Vergleich zum Vorquartal zurückgegangen, wie aus einer Auswertung von mehr als 500.000 abgeschlossenen Finanzierungen aus den vergangenen zehn Jahren hervorgeht. Demnach beläuft sich der Preis für eine finanzierte Immobilie für den Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten im dritten Quartal 2022 auf durchschnittlich 512.000 Euro. Das entspricht einem Rückgang von 4,3% im Vergleich mit dem Vorquartal, als der Durchschnittspreis noch 535.000 Euro betrug. Bereits im zweiten Quartal hatten sich die Kosten um 0,9% gegenüber dem Vorquartal verringert.

Spielraum für Verhandlungen

Zurückzuführen ist dies laut Interhyp darauf, dass infolge der gestiegenen Bauzinsen und der Inflation die Leistbarkeit von Immobilien abnimmt. „Momentan sehen wir eine abwartende Haltung: Käuferinnen und Käufer sind nicht mehr bereit, jeden Preis zu zahlen. Gleichzeitig wollen Verkäuferinnen und Verkäufer ihre Immobilie häufig nicht unter dem gewünschten Preis verkaufen. Eine neue Balance zwischen Angebot und Nachfrage muss sich erst noch einspielen. Die aktuellen Preisrückgänge bieten neue Chancen und Spielräume für die Preisverhandlung“, erklärt Jörg Utecht, CEO der Interhyp Gruppe.

Rückgänge vor allem bei Neubauten

Preisrückgänge sind insbesondere bei Neubauten zu beobachten. Hier ist laut Interhyp ein Minus von 5,1% zu verzeichnen von durchschnittlich 608.000 Euro im zweiten Quartal auf 577.000 Euro inklusive Nebenkosten im dritten Quartal. Die Kosten für bestehende Immobilien seien nicht so stark gesunken, nämlich um 2,3% von 479.000 auf 468.000 Euro inklusive Nebenkosten.

Die Kosten für eigene Bauvorhaben sind mit im Schnitt 724.000 Euro inklusive Nebenkosten genauso hoch wie im zweiten Quartal. Anders als Immobilienportale, die Angebotspreise nennen, bezieht sich Interhyp auf abgeschlossene Finanzierungen für einen Bau oder Kauf. Jörg Utecht: „Unsere Zahlen zeigen, dass sich das zunehmende Angebot und die Rückgänge von Angebotspreisen auf den Portalen auch in realen Transaktionen widerspiegeln.“

Ausblick

In den nächsten Wochen rechnet Interhyp mit weiteren Rückgängen. Da sich im ersten Quartal 2022 der Preisanstieg der Vorjahre mit einem Plus von 14% gegenüber dem Vorjahresquartal noch beschleunigt hatte, dürfte unterm Strich am Ende des Jahres voraussichtlich ein Plus im Vergleich zum Vorjahr stehen bleiben. Bisher beträgt der Durchschnittspreis aus den drei Quartalen mit 531.000 Euro noch etwas mehr als 7% über dem Gesamtdurchschnitt von 2021. In den beiden Vorjahren hatten die Preise gegenüber Vorjahr jeweils um rund 10% zugelegt. „Wir gehen davon aus, dass der Anstieg gegenüber dem Vorjahr in den nächsten Wochen weiter abflachen wird“, meint Jörg Utecht. Dafür spreche auch, dass der Anteil von Kapitalanlegern an den Finanzierungen abgenommen habe: Im dritten Quartal finanzieren nur 21% ihre Immobilie zur Kapitalanlage, 73% kaufen sie zur Eigennutzung und 6% vermieten teilweise. Im ersten Quartal 2022 belief sich der Anteil von Kapitalanlegern noch auf 27%. (tk)

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