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31. Oktober 2019
Jungmakler im Gespräch: Der Zweitplatzierte Daniel Jokisch

Jungmakler im Gespräch: Der Zweitplatzierte Daniel Jokisch

Daniel Jokisch ist Geschäftsführer der Patronus Cervus Consulting GmbH und konnte sich beim Jungmakler Award 2019 mit seiner Marke Reiter&Ross die Silbermedaille sichern. Im Interview erklärt er, wie er zu seinem Maklerkonzept kam und wie er sich seine Nische erkämpft hat.

Auf der DKM fanden sich dieses Jahr erneut alle Finalisten des Jungmakler Awards auf der großen Bühne ein. Lediglich drei Anwärter konnten sich zwar schließlich ein Preisgeld und einen Platz auf dem Siegertreppchen sichern, doch alle, die es bis ins BundesCasting geschafft haben, dürfen sich als Gewinner betrachten. Weil nicht nur die drei Bestplatzierten der Branche etwas zu sagen haben, hat AssCompact alle Finalisten zum Interview gebeten. Diesmal stellt AssCompact Daniel Jokisch vor. Der Geschäftsführer der Patronus Cervus Consulting GmbH hat sich mit seiner Marke Reiter&Ross auf Versicherungs- und Finanzthemen rund um Pferde spezialisiert. Mit diesem exotischen Schwerpunkt und einem überzeugenden Unternehmenskonzept konnte er die Jury für sich einnehmen und die Silbermedaille erringen.

Herr Jokisch, Sie sind ein Makler mit einem ungewöhnlichen Schwerpunkt. Warum haben Sie sich ursprünglich überhaupt für den Maklerberuf entschieden?

Während meiner Zeit in der Ausschließlichkeit störten mich die Zielvorgaben meines Arbeitgebers. So sollte ich Produkte anbieten, von denen ich wusste, dass der Markt besser Alternativen bietet. Das Berufsbild bereitete mir Freude, die Einschränkungen durch meinen Arbeitgeber aber nicht. Der Maklerstatus verbindet meinen Wunsch selbstbestimmt zu arbeiten mit dem Bestreben meinen Kunden bestmöglich weiterzuhelfen. Ich bin sehr froh den Weg in die Selbstständigkeit und den Wechsel auf die Seite des Kunden gewagt zu habe.

Wie haben Sie die ersten Tage und Wochen in der Selbstständigkeit erlebt? Und erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Kundengespräch?

Die ersten Tage und Wochen waren unglaublich spannend. Es gab viel Neues zu entdecken. Auch lernte ich die Produkte viel besser und tiefer kennen, als dies vorher der Fall war. Darüber hinaus überraschte mich, wie erfolgreich und wie gut der neue Weg verlief. Im Nachhinein fragte ich mich dann schon, was mich so lange hat zögern lassen den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Aus meinem ersten Kundengespräch als Versicherungsmakler erinnere ich mich vor allem an das tolle Gefühl ohne Zwänge ganz frei aufspielen zu können.

Mit ihrem Schwerpunkt spielen Sie auch ganz frei auf. Wie sind Sie überhaupt zu Ihrem Spezialgebiet, Versicherungen für Reiter, Pferd und Pferdberufe, gekommen?

Als Generalist im Versicherungsbereich erhielt ich – nicht zuletzt wegen meiner persönlichen Affinität zu diesem Thema – immer wieder Kundenanfragen zu eben diesem Thema. Ich habe schnell festgestellt, dass es nur wenige Spezialisten auf diesem Gebiet gibt. Da wir selbst drei Pferde – zwei „Rentner“ und ein Sportpferd – besitzen lag die Entwicklung eines solchen Spezialkonzepts natürlich nahe. Mit meiner schon bestehenden Leidenschaft für Pferde, eignete ich mir die fachliche Expertise in relativ kurzer Zeit an. In den Gesprächen mit meinen Kunden profitiere ich natürlich von meiner privaten Erfahrung hinsichtlich der Herausforderungen, die Pferde mit sich bringen.

Wo wir gerade bei Sportpferden sind. Sie beraten Ihre Kunden auch in Sachen Pferde als Kapitalanlage. Dieses Investment darf unbestritten als Exot im Anlageportfolio bezeichnet werden. Was für Möglichkeiten gibt es hier?

Zunächst ist es mir wichtig in diesem Zusammenhang zu betonen, dass dieses Investment nicht Teil meiner klassischen Beratung zum Thema Vermögensaufbau ist. Den zweifelsohne hohen Renditechancen, stehen entsprechende Risiken gegenüber. So ist diese Form der Anlage sicherlich nur für Kunden geeignet, die eine Affinität zu diesem Thema haben und bei denen dieser Baustein nur einen kleinen Anteil des Gesamtvermögens ausmacht. Bei Anfragen greife ich ferner auf eine ganze Reihe sehr qualifizierter Netzwerkkontakte zurück.

Sie haben sich als Zweitplatzierter des Jungmakler Awards 2019 gegen fast alle Wettbewerber durchgesetzt. Was werten Sie selbst als Ihre Stärken?

Meine Stärken sind sicherlich eine tiefe Kenntnis der für meine Kunden relevanten Produkte sowie eine überdurchschnittliche Dienstleistungsorientierung und -tiefe. Hinzu kommt die Selbstverständlichkeit Kunden immer bestmöglich zu beraten. Darüber hinaus profitiere ich von den Prozessen, die wir in den letzten Jahren in der assekuron GmbH aufgebaut haben – unserer Dienstleistungsplattform, bei der ich selbst Gesellschafter bin. Mit dem Wissen, dass mir die administrativen Tätigkeiten abgenommen werden und ich bei Fachfragen in anderen Spezialgebieten auf ein hoch qualifiziertes Team in meinem Rücken zurückgreifen kann, kann ich mich auf meine Kernkompetenz beim Kunden konzentrieren.

Wie bauen Sie sich als Jungunternehmer Ihren Kundenstamm auf?

Meinen Kunden gewinne ich durch das Halten von Fachvorträgen, indem ich auf Fachmessen präsent bin und durch Kooperationen mit Spezialisten im Bereich Pferde, beispielsweise mit spezialisierten Anwälten und Tierärzten. Ferner erhalte ich natürlich Weiterempfehlungen; und auch meine Positionierung im Internet trägt mehr und mehr Früchte.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von Seiten der Produktgeber?

Ab und zu wäre es einfacher, wenn Versicherungsunternehmen hinsichtlich der Produktentwicklung mehr auf Makler mit Zielgruppenfokussierung hören würden. Ich habe oft das Gefühl, dass viele Gesellschaften eher einen geschmackslosen Einheitsbrei entwickeln, um irgendwie jedem gerecht zu werden. Am Ende passt das Produkt dann aber zu keinem Kunden hundertprozentig. Ich will mich aber auch gar nicht zu sehr beschweren, denn die Dinge, die wir gerade mit Gesellschaften entwickeln, funktionieren super. Nur der Weg war teilweise recht schwierig.

Warum haben Sie sich beim Jungmakler Award beworben? Und was hat Ihnen die Bewerbung unabhängig von der Platzierung gebracht?

Ich wollte gerne wissen, wie mich eine Fachjury einschätzt und wie diese mein Konzept beurteilt. Unabhängig von der Platzierung habe ich durchweg positives Feedback erhalten sowie einige spannende Kontakte für meine Netzwerk knüpfen können. Meine Erfahrungen während des Jungmaklerawards eröffnen mir zu manchen Überlegungen neue Perspektiven, denn gerade als junger Gründer entwickelt man sich doch auch sehr durch externe Impulse.

Bitte ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze kurz:
Kundenorientierung bedeutet für mich, dass …

... der Kunde einen echten Fachmann und Dienstleister an seiner Seite hat, sodass mein Kunde sich rundum versorgt weiß. Er kann sich folglich voll und ganz auf all die Dinge fokussieren, die ihm wirklich wichtig sind.

Die größte berufliche Herausforderung sehe ich darin, dass …

... uns die staatliche Regulierung und die damit einhergehende Bürokratie nicht die Freude an unserem Beruf verleidet.

Wäre ich nicht Makler geworden, würde ich heute …

... vermutlich als Beamter bei der Polizei arbeiten. Das war als Kind immer mein Ziel, aber – Beamter zu sein könnte ich mir heute nicht mehr vorstellen – unabhängig vom meinem Wunsch Menschen zu helfen.

Lesen Sie hierzu auch: Das sind die Gewinner des Jungmakler Awards 2019

 
Ein Artikel von
Daniel Jokisch