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23. März 2022
Kaum aktienbasierte Geldanlagen bei Geringverdienern

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Kaum aktienbasierte Geldanlagen bei Geringverdienern

Beratung durch freie Vermittler wird immer wichtiger

Bei der „letzten Meile zu den Finanzentscheidungen“ gewinnen für Geringverdiener Finanz- und Vermögensberater, die schlank aufgestellt und weiterhin in der Fläche präsent sind, vermehrt an Bedeutung, wie die Studienergebnisse zeigen. Mehr als ein Drittel (34%) und damit weit mehr als die Normal- und Besserverdiener (21% bzw. 25%) suchen ihren Rat. Die Studie schlussfolgert daher, dass persönliche Finanzberater zunehmend eine sozialpolitisch wichtige Aufgabe leisteten; sie würden Geringerverdiener bei Vermögensaufbau und Altersvorsorge unterstützen und damit eine wichtige Unterstützung bei Finanz- und Anlageentscheidungen bieten. „Wenn gerade für Privatkunden mit niedrigen und mittleren Einkommen der Marktzugang verbessert werden soll, dann kommt es entscheidend auf die freien Berater an. Diese sind es, die den Bürgern die Möglichkeiten des aktienbasierten Sparens erklären und beim Abschluss von Verträgen helfen. Die immer stärkere Regulierung der Beratung und Diskussionen über die Provisionen sind deshalb kontraproduktiv“, kritisiert Dr. Helge Lach, Vorsitzender des Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) und Träger des DIVA.

Zweifel an Expertise eines staatlichen Fondsmanagements

Allerdings: Auch wenn eine Zweidrittelmehrheit unter den befragten Aktienbesitzern der Meinung ist, dass ein Staatsfonds die gesetzliche Rente generell stabilisieren würde, bedeutet diese Zustimmung keinesfalls, dass man den Staat für den geeigneten Akteur in Sachen Aktien und Fonds hält. Im Gegenteil zeigen die befragten Aktionäre sehr deutliche Skepsis gegenüber dem Staat als Fondsmanager; die Geringerverdiener dabei noch etwas mehr als die höheren Einkommensgruppen. 51% haben nämlich Zweifel an der notwendigen Expertise beim Staat. Noch nüchterner fällt das Misstrauen gegenüber politischem Durchhaltevermögen aus: In allen Einkommensgruppen haben fast zwei Drittel (zwischen 60% und 64%) die Sorge, „dass die Politik Mittel des Staatsfonds auch für andere Zwecke als die Rente einsetzen könnte“.

Hintergrund der Studie

Empirische Grundlagen der Analyse sind eine repräsentative Bürgerbefragung des DIVA im November 2021 und eine repräsentative Befragung von Besitzern aktienbasierter Geldanlagen im Januar 2022. Dort definiert das DIVA „geringerverdienende Haushalte“ als solche mit einem monatlichen Nettohaushaltseinkommen bis 1.800 Euro. Sie umfassen rund zwölf Millionen Einheiten und damit etwa 30% aller Privathaushalte in Deutschland. (as)

Bild: © imaginando – stock.adobe.com

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