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25. August 2023
KfW geht von Konjunkturerholung ab Herbst dieses Jahres aus

KfW geht von Konjunkturerholung ab Herbst dieses Jahres aus

Die Konjunktur hierzulande stagniert seit Monaten. Die Analysten von der staatlichen Bankengruppe KfW gehen nun aber von einer Erholung ab Herbst dieses Jahres aus. Optimistisch stimmen sie die Lohnsteigerungen in Kombination mit der rückläufigen Inflation.

Die staatliche Bankengruppe KfW rechnet für Deutschland mit einer konjunkturellen Trendwende ab Herbst dieses Jahres. Demnach dürften Lohnsteigerungen gepaart mit einem nachlassenden Inflationsdruck das Wirtschaftswachstum beleben. Nichtsdestotrotz wird die deutsche Volkswirtschaft im Gesamtjahr 2023 mit einer preisbereinigten Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von –0,4% erstmals seit 2020 wieder schrumpfen. Das geht aus dem aktuell vorgelegten KfW-Konjunkturkompass für den Monat August hervor. Erst Anfang dieser Woche äußerten auch die deutschen Versicherer mit Blick auf das in naher Zukunft liegende Geschäftsklima vorsichtigen Optimismus (AssCompact berichtete).

Konsumgetriebene Erholung ab Herbst

Als Grund für die konjunkturelle Erholung führen die KfW-Analysten den steilen Abwärtstrend bei den Importpreisen für fossile Energieträger an, infolgedessen die Erzeugerpreise nachgeben und auch die Verbraucherpreisinflation stark zurückgehen werde. „In Kombination mit einem beschleunigten Lohnwachstum spricht dies für eine zunehmende Kaufkraft der privaten Haushalte und eine Fortsetzung des im zurückliegenden Quartals wiederbelebten Konsumwachstums“, prognostiziert die KfW laut Pressemitteilung. Daneben wirke auch die Auflösung der im letzten Jahr noch allgegenwärtigen Materialengpässe wachstumstreibend.

Gegenwind bleibt bestehen

Weiterhin konjunkturdämpfend sei dagegen laut KfW die EZB-Geldpolitik. So bremse die geldpolitische Straffung nach wie vor die Bauinvestitionen, vor allem im Wohnungsbau. Noch dazu dämpfe das hohe Zinsniveau die Kreditnachfrage der Unternehmen. Aufgrund drängender Investitionsbedarfe für die Energiewende, die Klimaneutralität und Digitalisierungsprojekte hält die KfW aber einen leichten Zuwachs bei den Unternehmensinvestitionen im Gesamtjahr 2023 für recht wahrscheinlich.

Mit Blick auf die weitere Leitzinsentwicklung im Euroraum geben die KfW-Analysten zu bedenken, dass die EZB zwar sehr nahe am Höhepunkt des Zinszyklus sei, mit ersten Zinssenkungen aber frühestens im Laufe des Jahres 2024 gerechnet werden könnte. Der Grund: die Inflation bleibt hoch. Für 2023 erwarten die aktuellen Schätzungen eine Inflationsrate von 6,3%, für 2024 dann 2,5% – was aber immer noch über dem EZB-Ziel von nahe, aber unter 2% liegt. (as)

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