Das Vergleichsportal Verivox hat Ergebnisse des Kfz-Versicherungsindexes veröffentlicht, der in Zusammenarbeit mit Professor Dr. Wolfgang Bischof von der Hochschule Augsburg erstellt wird. Dabei wird auf die Preisentwicklung im Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahresmonat geschaut. Laut Verivox liegen die Prämien im mittleren Preissegment in der Teilkasko-Sparte aktuell um 8,5% höher. Eine Preisänderung habe sich schon seit Herbst 2021 angebahnt.
Woher die Preiserhöhung?
Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH, erläutert Ursachen und macht eine Annahme für die kommenden Monate: „2021 mussten die Versicherer in der Teilkasko besonders viele Unwetterschäden bezahlen. Das führte zu Preissteigerungen in dieser Sparte. Noch haben nicht alle Anbieter diese Mehrkosten eingepreist. Darum könnte sich dieser Teuer-Trend in der Teilkasko in den kommenden Monaten fortsetzen.“
Vollkasko günstiger als im Vorjahr
Auch zum Beispiel die Haftpflichtsparte mit einer Preissteigerung von 3,6% hat ihren Anteil an der Verteuerung auf dem Kfz-Versicherungsmarkt. Zunächst hatten günstige Preise in anderen Versicherungsbereichen die Erhöhung der Teilkasko noch ausgeglichen. Bei der Vollkasko-Versicherung zum Beispiel zahlen Versicherte zurzeit rund 5% weniger als im Jahr zuvor. Beim Vergleich aller Versicherungsarten sind die mittleren Preise ebenfalls über das Preisniveau des vorigen Jahres geklettert. Der Anstieg beträgt laut Verivox rund 1%. 2021 waren die Tarife ganzjährig günstiger als der Vorjahreswert.
Günstige weit unter mittleren Tarifen
Beim Blick ins untere Preissegment hat laut der Untersuchung noch keine größere Verteuerung stattgefunden – im Gegenteil: Im Durchschnitt aller Sparten kosten die günstigsten Tarife aktuell rund 4% weniger als 2021. Lediglich in der Einzelsparte der Teilkasko gab es bisher einen Anstieg um 1%. Aus diesen Ergebnissen folgt laut Verivox eine Preislücke von 26% zwischen den günstigen und den mittleren Angeboten.
Auch günstige Angebote bieten Schutz
Schütz betont, der Marktvergleich zeige, „dass auch in vielen Tarifen aus dem günstigsten Preissegment wichtige Leistungen wie der Schutz bei Schäden infolge grober Fahrlässigkeit oder eine Mallorca-Police enthalten sind“ und daher auch preisbewusste Autofahrer nicht auf umfassenden Versicherungsschutz verzichten müssten. (lg)
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