Ein Artikel von Karol Wudkowski, Prokurist und Vertriebsleiter Regu24 bei der Innovation Group AG
Die Regulierung eines Schadens an einem versicherten Fahrzeug ist in der Versicherungsbranche stark standardisiert: Jedes Ersatzteil und jede Schraube hat eine Artikelnummer, eine Einbaubeschreibung des Herstellers und ein Preisschild. Zudem sind die Arbeitswerte von Werkstätten online verfügbar. Daran kann sich jeder Regulierer orientieren. Doch wie verhält es sich, wenn ein Fahrzeug gegen einen 40 Jahre alten Gartenzaun fährt oder gegen ein Garagentor aus den 1990ern? Und was ist, wenn ein Verkehrsschild oder eine Parkhausschranke beschädigt wird?
Dann treffen Schadenregulierer auf viele unbekannte Faktoren. Wobei, wer bearbeitet überhaupt solche Schäden? Nicht selten werden Schäden an immobilen Gegenständen, insbesondere im Bereich von 5.000 bis 10.000 Euro, vom Schreibtisch aus durchreguliert. Die Wirtschaftlichkeit wird da aber häufig außer Acht gelassen.
Was braucht es für eine sachgerechte, wirtschaftliche Regulierung?
Eine zufriedenstellende Regulierung derartiger Schäden erfordert fachliches Know-how – teils über einzelne Gewerke hinweg –, eine empathische Kommunikationskultur mit dem Anspruchsteller, ein IT-System, das gemeinsam mit der Disposition Schadenregulierer wirtschaftlich sinnvoll einsetzt und Schnittstellen zu Kunden und Drittanbietern offenhält sowie ein Berichtswesen, das nach allen Seiten hin transparent und für Fachfremde nachvollziehbar ist. Ebenfalls notwendig ist ein bundesweites Netz an Schadenregulierern, so wie es etwa die Regu24 hat. Deren Netzwerk setzt sich zusammen aus fest angestellten Regulierern, um Kapazitätszusagen vereinbaren und Großschadenereignisse abfedern zu können, aber auch aus freiberuflichen Regulierern, um das Alltagsgeschäft abzuarbeiten und Marktimpulse aufnehmen zu können.
Nachvollziehbare Parameter in einem System
Also, wie funktioniert nun das Schadenmanagement über die Regu24?
Zunächst wird zur Feststellung der Entschädigungshöhe der Wert der Sache zugrunde gelegt, der zum Schadeneintritt vorgelegen hat. Abzüge werden bei wertmindernden Faktoren wie Alter und Abnutzung vorgenommen. Wertsteigernde Faktoren wie zum Beispiel neue Bauteile für ein existierendes Garagentor werden ebenfalls berücksichtigt. Belegbare Reparaturkosten liegen nicht selten über dem Zeitwert einer Sache, hier wird dann von einem wirtschaftlichen Totalschaden gesprochen und lediglich der Zeitwert ersetzt. Lohnkosten werden ebenfalls in der Zeitwertermittlung berücksichtigt.
Die Zeitwertermittlung wird also nach einem für alle Parteien klar nachvollziehbaren System durchgeführt.
Hilfreich bei der Zeitwertermittlung ist ebenfalls eine einheitliche Basis für die Lebensdauer von Bauteilen. Auch diese wird von der Regu24 zur Verfügung gestellt. Die Bewertung des Erhaltungszustandes der beschädigten Sache obliegt aber immer dem Regulierer.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Faktoren und Vorteile. Die Kalkulationen etwa in den digital zugänglichen Schadenberichten basieren grundsätzlich auf Mengen bzw. Massen. Anderweitig häufig verwendete Pauschalangaben – wie beispielsweise Malerarbeiten für 2.000 Euro – bieten keinerlei Transparenz und sind für Dritte weder nachprüfbar noch verständlich.
Und nicht zuletzt warten kompetente Schadenregulierer nicht auf Angebote von Handwerkern, sondern kalkulieren selbst. Zu einem professionellen Schadenbericht gehören selbstverständlich auch immer Bilder des beschädigten Objektes.
Nichtsdestotrotz haben Beschädigungen an ruhenden Objekten durch ein Fahrzeug einige Besonderheiten.
Seite 1 Kfz-Versicherung: Unfälle an ruhenden Objekten
Seite 2 Beispiel: Garagentor
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Leserkommentare
Comments
Kfz-Versicherung: Unfälle an ruhenden Objekten
Da kennt wohl jemand die Rollenverteilung im Haftpflichtschaden nicht. Herr des Restitutionsgeschehens ist er der Geschädigte. Er hat das Recht, bei entsprechender Schadenhöhe selbst einen Sachverständigen zu beauftragen. Dazu und zur Beauftragung eines Rechtsanwalts sollte man den Geschädigten empfehlen. Wie hoch wird die rechnerische Ersparung dann sein?
Ein Leitungswasserschaden kostet den Versicherer ca. 2.900 EUR. Davon will Regu24 1680 EUR einsparen?
Aber auch bei Gebäudeschaden hat der VN das Recht ein Sachverständigenverfahren zu verlangen. Die Kostenverteilung wird zwischenzeitlich oftmals zugunsten des Versicherungsnehmers geregelt. Wie hoch wird die Ersparnis dann sein?
Warum bieten diese Dienstleister ihre Dienste nicht den Geschädigten an?
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