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23. September 2020
Kfz-Versicherung: Volle Kraft voraus

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Kfz-Versicherung: Volle Kraft voraus

Tesla hat bessere Karten

Der Pionier für Elektromobilität will den europäischen Automarkt aufmischen. Und nebenbei gleich die passende Kfz-Versicherung anbieten – aus dem eigenen Haus, versteht sich. Im heimatlichen Kalifornien ist Tesla bereits als Versicherer aktiv. Der hauseigene Datenschatz dürfte optimale Kalkulationsgrundlagen liefern. Inwieweit Versicherte von der unternehmensinternen Versicherungs­lösung letztendlich profitieren, wird sich erst bei einem Roll-out zeigen.

Deutsche Automobilbauer setzen bislang auf Kooperationen mit der Assekuranz. Die jüngsten Gemeinschaftsprojekte wirken allerdings eher wie Marketing-Gimmicks, zum Beispiel die neue „Schwedenkasko“ von Allianz und Volvo mit einer Deckungssumme von gerade einmal 5.000 Euro. Auch die für Käufer kostenlose (oder sogar eingepreiste?) Vollkaskoversicherung der Kooperationspartner BMW und AXA wird den Markt nicht umwälzen. Sie schützt genau einen Monat lang. Eine Gefahr aber bergen diese und andere Angebote, die über den Kfz-Handel vertrieben werden: Sie machen die Tariflandschaft noch intransparenter und erschweren Auto­fahrern den faktenbasierten Vergleich.

Cyberrisiken halten Einzug

Moderne Fahrzeuge sind bis unter die Motorhaube vollgepackt mit anspruchsvoller Technik. Ein Angriff auf die Software birgt erhebliches Bedrohungspotenzial. Versicherungsschutz für Kfz-Cyber­risiken ist deshalb mehr als ein kurzlebiger Trend. Bislang konnten sich zur Cyberdeckung aber noch keine Standards etablieren. Deutliche Qualitätsunterschiede sind die Folge. Als weniger kundenorientiert bewerten die Tarifspezialisten von Franke und Bornberg beispielsweise, wenn der Versicherungsschutz auf Hackerangriffe begrenzt wird, die sich unmittelbar gegen das Fahrzeug richten. Schließlich wären dann Attacken auf den Server des Fahrzeugherstellers nicht gedeckt.

 
Ein Artikel von
Michael Franke