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9. Mai 2023
Laufzeitfonds: Universallösung gegen Volatilität?

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Laufzeitfonds: Universallösung gegen Volatilität?

Die volatile Lage am Kapitalmarkt sorgt bei vielen Anlegern für Unsicherheit. Doch vor allem Anleihen feierten in den letzten Monaten, nicht zuletzt durch die steigenden Zinsen, ein Comeback. Franklin Templeton will mit einem Laufzeitfonds für Anleihen ein attraktives, aber zuverlässiges Anlageprodukt liefern.

Interview mit Peter Gorynski, Director Territorial Sales Germany bei Franklin Templeton
Herr Gorynski, einleitend: Das Marktumfeld ist derzeit herausfordernd (Zinswende, Krieg, Inflation) – sowohl aus Unternehmens- als auch aus Anlegersicht. Wie schlägt sich Franklin Templeton?

Außerordentlich gut! Letztes Jahr war eines unserer besten Jahre, und das hängt mit unserem Geschäftsmodell zusammen. Wir sind zum einen ein globales Unternehmen und zum anderen, was ich persönlich auch schön finde: Wir sind nicht der große Laden, der sagt „wir können übrigens alles“. Sondern dadurch, dass wir sehr viele einzelne Investmentboutiquen haben, sind wir sehr authentisch und diversifiziert. Das heißt, aufgrund dieses Umfeldes, mit dem wir über ganz viele verschiedene Lösungen verfügen, sind wir sehr breit aufgestellt. Wir propagieren also nicht nur gegenüber dem Kunden, dass er nicht alle Eier in ein Nest legen soll, sondern leben dies auch als Investmentgesellschaft. Breite Streuung also durch mehr als 20 verschiedene Investmentboutiquen, die ihre unabhängige Einschätzung haben. Breite Streuung auch mit Blick auf die Kundenstruktur: 50% unserer Kunden sind Retailkunden und 50% institutionelle Kunden. Und nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Anlageklassen. So sind wir breit diversifiziert in Aktien, Renten und Alternativen Investments.

Hat dieses Modell auch Nachteile?

Natürlich gibt es auch Nachteile. Es ist aufwendiger für mein Team, alle Strategien aller Investmentboutiqen zu kennen und vor allem in der Tiefe zu kennen – ohne Wenn und Aber. Hierfür nutzen wir dankenswerterweise ein Generalisten-Spezialisten-Modell. Interessiert den Kunden eine Strategie, die wir nicht kennen oder in der Tiefe nicht kennen, nehmen wir einen Experten der jeweiligen Boutique dazu und treten eher als Moderator auf. Für den Kunden hat dies den charmanten Vorteil, dass es keine Top-Down-Strategie gibt, die jeder Vertriebler umsetzen muss, sondern dass der Kunde die Richtung vorgibt und dann jede Boutique ihren einzigartigen Investmentansatz glaubhaft präsentieren darf. Wir als Team fokussieren uns zudem in der Breite auf maximal zwei bis drei Themen, die wir attraktiv finden, beispielsweise defensive und börsennotierte Infrastrukturunternemen sowie Anleihefonds mit einer festen Laufzeit, um das Zinsänderungsrisiko zu vermeiden.

In Deutschland gibt es immer mehr Aktionäre – 2022 gab es ein Rekordhoch. Trotzdem war es ein schwieriges Jahr. Wie spiegeln sich diese Entwicklungen bei Franklin Templeton wider?

Gerade im letzten Jahr waren alle Marktteilnehmer sehr positiv, sehr „bullisch“ orientiert, das stimmt. Das haben wir auch an den Absätzen gemerkt, d. h., die Strategien wurden mehr nachgefragt, die Sparpläne sind gestiegen etc. Ein guter Indikator ist auch das ETF-Business. Da sind die Zahlen bekanntlich rasant gestiegen, natürlich gestützt dadurch, dass es vor allem immer mehr jüngere Anleger gibt. In diesem Bereich merkt man stark, dass man davon profitiert. Mit Blick auf 2023 ist diese Stimmung nun deutlich verhaltener, was man zum Beispiel auch daran sieht, dass nicht nur weniger Sparpläne abgeschlossen, sondern auch bestehende reduziert werden. Die Aktienquote bei den Anlegern ist zwar höher und auch das Anlageverhalten ist etwas stabiler als in den Jahren vorher, aber sobald es unsicher wird, wird eher abgebrochen und reduziert – obwohl dies doch genau das Umfeld ist, das man braucht, um sein Vermögen aufzubauen.

Bei Franklin Templeton läuft derzeit die Orderfrist für den „Franklin Responsible Income 2028 Fund“ – ein Laufzeitfonds für Anleihen. Sind Anleihen in der aktuellen Lage also wieder attraktiver?

Definitiv. In den letzten Jahren war man im High-Yield-Bereich bei Anleihen vielleicht bei etwas über 2% Rendite. Da musste man sich schon sehr, sehr weit strecken, um einen Anleihenfonds attraktiv zu machen. Jetzt jedoch liegen Sie bei europäischen Investment-Grade-Anlagen im Durchschnitt bei Renditen um die 4%, im High-Yield-Bereich um die 7%. Das ist superattraktiv und auch etwas, was wir in den ganzen letzten Jahren so nicht gesehen haben. Das hat uns dazu bewogen, den „28er“ konservativer zu gestalten und den Fokus auf Qualität zu setzen, also mehr auf Investment Grade und weniger auf High Yield. Bei Anlagen von mindestens 60% in Investment Grade und maximal 40% in High Yield kann man beim Responsible Income 2028 mit einer Rendite von etwa 4 bis 5% rechnen, sofern das Marktniveau Ende Juli dem aktuellen entspricht. Angestrebt sind attraktive Ausschüttungen, die bei den aktuellen Marktgegebenheiten bei etwa 3 bis 4% liegen sollten, und die Rückzahlung des Ausgabekurses von 100%, wobei es sich nicht um eine Garantie handelt.

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Ein Interview mit
Peter Gorynski