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29. Februar 2024
LV-Überschussbeteiligung stärker gestiegen als im Vorjahr

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LV-Überschussbeteiligung stärker gestiegen als im Vorjahr

Deklarierte Gesamtverzinsung

Auch bei der deklarierten Gesamtverzinsung zeigt sich das gleiche Bild: Für den Mustervertrag einer privaten Rentenversicherung ist sie im Branchenschnitt auf 3,12% gegenüber 2,83% im Vorjahr angestiegen. „Im Gegensatz zu früheren Jahren kommt bei den meisten Anbietern zum Vertragsende allerdings keine weitere Beteiligung an den Bewertungsreserven mehr hinzu“, merkte Lars Heermann an, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. „Hier wirken sich die stillen Lasten der Zinsanlagen in den Büchern der Lebensversicherer unmittelbar aus, wodurch häufig keine zu verteilenden Bewertungsreserven mehr vorhanden sind“, so Heermann weiter.

Erhöhtes Zinsniveau zahlt sich auch bei Neuer Klassik aus

Die Analysten von Assekurata haben auch das Segment der sogenannten Neuen Klassik (Modernen Klassik) betrachtet. Bei neuen klassischen Tarifen sind die Garantien im Vergleich zur klassischen Variante niedriger und in der Regel endfällig gestaltet. Laut Assekurata profitieren auch die neuen klassischen Tarife von den gestiegenen Zinsen am Kapitalmarkt. Bis auf drei Anbieter haben alle Versicherer die laufende Verzinsung für 2024 teils deutlich erhöht. Keine Gesellschaft hat die Deklaration abgesenkt. Die laufende Verzinsung der untersuchten Tarife beträgt momentan durchschnittlich 2,58% – im Vorjahr waren es 2,19% – und die Gesamtverzinsung 3,31% (2023: 2,89%). „Damit liegen die Überschussbeteiligungen für neue klassische Tarife über den Werten der Klassik, was angesichts der geringeren Garantien schlüssig ist“, sagte Heermann. Allerdings würden hier auch die Effektivkosten in den Produkten im Schnitt etwas höher ausfallen als in der Klassik.

Zinsanstieg wirkt sich noch stärker auf Einmalbeitragspolicen aus

Wie die Studie weiter zeigt, hinterlässt das erhöhte Zinsniveau noch deutlichere Spuren beim kürzer laufenden Einmalbeitragsgeschäft. So gewähren fast alle Studienteilnehmer bei Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag mit einer zwölfjährigen Aufschubzeit inzwischen dieselbe laufende Überschussbeteiligung wie bei längerfristigen Rentenversicherungen gegen wiederkehrenden Beitrag – anders als noch in der Niedrigzinsphase. „Der Zinsanstieg wirkt sich bei Einmalbeitragspolicen aktuell noch stärker aus als bei Versicherungen gegen laufenden Beitrag“, fasste Heermann zusammen. „Offenbar verfolgen die Lebensversicherer das Ziel, im Zinswettbewerb gegenüber Banken weiterhin bestehen zu können.“ (tik)

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