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27. September 2022
LV 1871: So steht es um die finanzielle Freiheit in Krisenzeiten

LV 1871: So steht es um die finanzielle Freiheit in Krisenzeiten

Laut dem aktuellen Financial Freedom Report der LV 1871 bleibt finanzielle Unabhängigkeit auch in diesem Jahr für die Mehrheit von knapp zwei Dritteln der Bundesbürger ein elementarer Aspekt von Freiheit. Gefragt nach ihrem Verständnis davon äußert sich die Mehrheit der Umfrageteilnehmer jedoch bescheiden.

Bereits zum zweiten Mal in Folge geht der Financial Freedom Report der LV 1871 der Frage nach, wie es um die finanzielle Freiheit in Deutschland bestellt ist. In Anbetracht von Krieg, Inflation und Rezession geht die Bedeutung von finanzieller Unabhängigkeit zwar leicht zurück, bleibt für die Mehrheit der Menschen in Deutschland aber dennoch ein elementarer Aspekt von Freiheit. Die diesjährigen Ergebnisse verdeutlichen: Zwar lebt der Durchschnitt der deutschen Bevölkerung nicht in einem Zustand von sichtbarem finanziellem Chaos, aber über eine krisensichere und nachhaltige Finanzaufstellung verfügen die wenigsten.

Finanzielle Unabhängigkeit in allen Lebenslagen dominiert

Finanzielle Unabhängigkeit bleibt auch in diesem Jahr für die Mehrheit von knapp zwei Dritteln der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ein elementarer Aspekt von Freiheit – vor allem für die jüngere Generation der 18- bis 29-Jährigen (76%). Aber: Gefragt nach ihrem Verständnis von finanzieller Freiheit äußert sich die Mehrheit der Umfrageteilnehmer bescheiden: Finanzielle Unabhängigkeit in allen Lebenslagen dominiert mit weitem Abstand (63%) vor Aspekten wie der Erfüllung finanzieller Träume (10,5%). Von Emanzipation von Arbeit (8,9%) und festem Gehalt (4,9%) wagen nur die wenigsten zu träumen.

Besonders Frauen sind von Zukunftsängsten betroffen

Dem aktuellen Financial Freedom Report zufolge wirken sich die Inflation und die aktuelle Wirtschaftslage bereits spürbar auf die Gefühle der Befragten beim Blick auf ihre privaten Finanzen aus. So dominieren die Sorgen zu Wirtschaftslage/Inflation (70,7%) sogar noch vor Krieg (62,8%) und Klimawandel (43,2%) und lösen negative Emotionen bei den Menschen aus – darunter vor allem Beunruhigung und Zukunftsängste. Besonders Frauen sind hier vermehrt betroffen: Zukunftsängste in Bezug auf die eigene Finanzsituation äußert jede vierte Befragte.

Trotzdem möchte der Großteil der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger weiterhin maximal bis zum 60. Lebensjahr arbeiten. Dabei verlässt sich die Mehrheit bei der Altersvorsorge auf ihr Gehalt und die staatliche Rente: 45,3% der Befragten beziehen ihr Einkommen aus einem Angestelltenverhältnis. Nur 16,2% nennen auch Geldanlagen und Kredite als Einnahmequelle. Auf Immobilien setzen 12,5%.

Kurzfristige Sparmaßnahmen stehen im Vordergrund

Angesichts der veränderten Wirtschaftslage gibt immerhin jeder Vierte an, seine Finanzen im Vergleich zum letzten Jahr bewusster zu planen. Im Vordergrund stehen allerdings kurzfristige Sparmaßnahmen, insbesondere bei alltäglichen Dingen wie dem Energiesparen. Mehr in Fonds und Aktien investieren hingegen nur wenige. Nur die 18- bis 29-Jährigen zeigen sich in der Umfrage bei diesem Punkt aufgeschlossener.

„Der Financial Freedom Report 2022 verdeutlicht einmal mehr, dass finanzielle Freiheit kein Schönwetter-, sondern ein Allwetterthema ist. Unsichere Zeiten erfordern langfristig wirksame Entscheidungen: Weg vom Vertrauen in das Sparbuch und die bröckelnde staatliche Absicherung. Hin zu mehr Mut zum Investment und Interesse an Finanzwissen, um die eigene finanzielle Absicherung krisensicher zu gestalten“, kommentiert Hermann Schrögenauer, Vorstand der LV 1871.

Über den LV 1871 Financial Freedom Report 2022

An der repräsentativen Umfrage zum Thema Financial Freedom der LV 1871, durchgeführt von Civey, haben im August 2022 insgesamt 2.500 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren teilgenommen. Die Teilnehmer beantworteten darin Fragen nach ihrem individuellen Verständnis von (finanzieller) Freiheit, Einkommensquellen und gewünschtem Renteneintrittsalter. (ad)

Bild: © fotomek – stock.adobe.com