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19. November 2021
Maklernachfolge: Kopf in den Sand stecken gilt nicht

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Maklernachfolge: Kopf in den Sand stecken gilt nicht

Wie wird mein Maklerunternehmen überhaupt nachfolgefähig?

Gerade Einzelmakler sind technisch mehrheitlich nicht mehr auf der Höhe, fast die Hälfte verwaltet ihre Kunden ausschließlich über Aktenordner und mithilfe der Büroassistenz. Wenn Organisation am Wissen einer Person hängt, kann von Digitalisierung keine Rede sein. Entscheidend für den Unternehmenswert ist nämlich allein, wie gut es an einen potenziellen Nachfolger übergeben werden kann. Wer hier nicht ansetzen kann oder will, sollte die Reißleine ziehen und den Bestand verkaufen, bevor es zu spät ist. Alle anderen sollten als ersten Digitalisierungsschritt die Kunden- und Vertragsdaten zentral zugänglich zu machen. Das kann über ein MVP oder ein Maklerportal sein. Nur so kann ein Käufer mit dem Bestand wirtschaften.

Bei rein analogen Beständen kann es leider sein, dass nicht komplett übertragen wird. Es wird aber bei Bestandsverkäufen nur vergütet, was tatsächlich an Courtagen auf den Käufer übergeht. – „Schlechte Daten, schlechter Preis; gute Daten, guter Preis.“ Hier verbessert einer seine Verhandlungsposition, wenn er neben den Kunden- und Vertragsdaten auch Maklervollmachten und Makleraufträge im Blick hat. Mit Rechtsnachfolgeklauseln lassen sich hier viele Probleme vermeiden. Wenn die Schriftstücke dann noch die Einwilligung zur Kontaktaufnahme nach DSGVO enthalten, erleichtert das dem Neuen den Einstieg.

Nur mit neuer Technik kann einer mit den digitalen Größen mithalten und nur mit den beschriebenen Grundlagen wird ein Unternehmen überhaupt nachfolgefähig. Wenn einer nicht Unsummen investieren oder in seinen letzten Jahren zum IT-Spezialisten umsatteln will, bleibt die Option, das Digitalisierungs- und Nachfolgeproblem mit einem Partner anzugehen.

Professionelle Käuferunternehmen haben hier die Expertise und vor allem auch die gleichen Interessen – den langfristigen Erhalt des Bestands und der damit verbundenen Courtagen. Sie gestalten mit Maklern gemeinsam eine Übergangsphase. So verteilt sich der Digitalisierungsdruck auf mehrere Schultern und es wird am Ende tatsächlich nur die Technologie verbaut, die es für den effizienten Vertrieb braucht – Licht am Ende des Tunnels für die leidgeprüften Einzelkämpfer.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 11/2021, Seite 94 f., und in unserem ePaper.

Bild: © olly – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Efstratios Bezas