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8. Juni 2021
map-report analysiert LV- und PKV-Solvenzquoten

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map-report analysiert LV- und PKV-Solvenzquoten

In der PKV gelten andere Regeln

Bei den privaten Krankenversicherern gibt es dem map-report zufolge zwar eine ähnlich breite Streuung der Ergebnisse wie in der Lebensversicherung, allerdings zeigen sich die privaten Krankenversicherer durchweg solvent. Die Ergebnisse schwanken zwischen 1.047,1% (LKH) und 184,0% (ERGO). Es dürfte kaum überraschen, so die Analysten vom map-report, dass die PKV gut gerüstet ist, können hier doch die Beiträge anders als in der Lebensversicherung angepasst werden. Das heißt also, ein Großteil des Risikos wird von den Kunden geschultert. Insgesamt hat der PKV-Markt die SCR-Bedeckung ohne VA und ÜM von 538,7% im Jahr 2019 auf 477,2% im Corona-Jahr 2020 gesenkt. Obwohl sich einzelne Unternehmen dabei recht deutlich verändern, ist die PKV von Veränderungsraten wie in der Lebensversicherung aber weit entfernt. Ein sehr hoher Wert kann in der Krankenversicherung auch bedeuten, dass es für einen Anbieter gilt, eine schlechte Risikosituation innerhalb und zwischen den Tarifwerken zu kompensieren, so die map-report-Autoren.

LV: verdiente Bruttobeiträge auf 98,65 Mrd. Euro gesteigert

Neben den Bedeckungsquoten enthält die map-report-Auswertung auch Übersichten zu den verdienten Beitragseinnahmen gemäß den SFCR-Berichten. In der Lebensversicherung beliefen sich die verdienten Bruttobeiträge gemäß SFCR-Berichten im Jahr 2020 auf 98,65 Mrd. Euro (Vorjahr 98,15 Mrd. Euro). Das entspricht einem Zugang von 0,5%. Aufgrund der gegebenen Umstände sei dieses Plus beachtlich, wenn auch nicht überwältigend. 29 Gesellschaften gelang es nicht die Beitragseinnahmen zu steigern, 14 Anbieter lagen mit bis zu 2% knapp über dem Vorjahresniveau und 29 Versicherer bauten die Beitragseinnahmen zwischen +3% und über 80% aus. Einige Schwergewichte der Branche konnten diesem Trend nicht folgen und verbuchten geringere Beitragseinnahmen als im Vorjahr.

PKV: verdiente Bruttobeiträge auf 42,8 Mrd. Euro gesteigert

Die privaten Krankenversicherer haben im Jahr 2020 ihre verdienten Bruttobeiträge dem map-report zufolge um 4,8% auf 42,8 Mrd. Euro gesteigert. Auch in der Gesundheitsvorsorge haben die einzelnen Marktteilnehmer an dem Zuwachs einen sehr unterschiedlichen Anteil. Auf die Beitragsentwicklung der PKV-Anbieter wirken mehrere Einflussfaktoren: Neben Kündigungen, Neuabschlüssen und Tarifwechseln innerhalb der privaten Krankenversicherung wirken sich auch Übertritte zur und von der gesetzlichen Krankenversicherung, Geburten, Todesfälle und die oft in der Kritik stehenden Prämienanpassungen auf den Geschäftserfolg aus. Welche Anteile diese Variablen an der Entwicklung der Beitragseinnahmen der einzelnen Versicherer haben, lasse sich den SFCR-Berichten aber nicht entnehmen.