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20. Mai 2022
map-report analysiert Solvabilität bei LV und PKV

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map-report analysiert Solvabilität bei LV und PKV

Einnahmen bisher krisenfest

Neben den Bedeckungsquoten enthält die Auswertung von Franke und Bornberg auch Übersichten zu den verdienten Beitragseinnahmen gemäß der SFCR-Berichte. Bei den LV beliefen sich die verdienten Bruttobeiträge im Jahr 2021 auf 98,31 Mrd. Euro. Das entspricht einem Minus von 0,3% zu 2020. 24 Gesellschaften gelang es nicht, die Beitragseinnahmen zu steigern. Dagegen bauten 40 Versicherer die Beitragseinnahmen zwischen plus 3 und über 90% aus. In absoluten Zahlen baute die R+V die Beitragseinnahmen um 1,08 Mrd. Euro am stärksten aus. Mit deutlichem Abstand folgen auf den weiteren Plätzen die HanseMerkur (613,9 Mio. Euro), Generali (424,1 Mio. Euro) und die SV Sachsen (235,0 Mio. Euro). Den größten absoluten Rückgang musste das Schwergewicht Allianz mit einem Minus von 4,42 Mrd. Euro (-16,0%) verbuchen.

Die privaten Krankenversicherer haben im Jahr 2021 ihre verdienten Bruttobeiträge um 5,5% auf 45,2 Mrd. Euro gesteigert. Marktneuling Ottonova wuchs ausgehend von einem niedrigen Niveau mit 61,4% relativ am stärksten. Aber auch das PKV-Schwergewicht Debeka konnte mit 14,1% deutlich über Marktdurchschnitt wachsen. Auch für einige Anbieter unter dem Top-Dutzend mit über einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen stiegen die Einnahmen deutlich, wie beispielsweise Barmenia (12,2%), HanseMerkur (5,8%), Bayerische Beamtenkranken (5,7%), und HUK-Coburg (5,3%).

Die Aussichten für 2022 sind ungewiss

Insgesamt bescheinigt der aktuelle map-report den Lebens- und privaten Krankenversicherern für 2021 eine vergleichsweise stabile Kapitalbasis. Allerdings haben die Auswirkungen des Ukrainekrieges sowie eine unvorhersehbare Eskalation weiterer geopolitischer Konflikte das Potenzial, die internationalen Finanzmärkte und Volkswirtschaften erheblich zu beeinträchtigen. Wie eine weitere Eskalation das Wirtschaftswachstum zusätzlich ausbremst und Handelsbeziehungen stört, ist nach Auffassung von Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-report, also ungewiss: „Bisher hat der Krieg die Preise von Gas, Öl und weiteren Rohstoffen deutlich in die Höhe getrieben, Lieferengpässe verschärft und die Inflation forciert. Für die Versicherer dürften die Schadenaufwendungen und Kosten deutlich steigen, während durch den Kaufkraftverlust der Verbraucher gleichzeitig das Neugeschäft einzubrechen droht“, konstatiert Franke. Aber es sei beruhigend, dass die Versicherer finanziell gut ausgestattet und für Herausforderungen jeglicher Art gerüstet seien, resümiert der aktuelle Bericht abschließend. (as)

Über den map-report

Der map-report 924 – „Solvabilität im Vergleich 2012 bis 2021“ kann hier bestellt werden.

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Bild: © Cagkan – stock.adobe.com