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6. Juni 2023
Mario Schüttauf: „Unterm Strich ist Lage herausfordernder geworden“

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Mario Schüttauf: „Unterm Strich ist Lage herausfordernder geworden“

Immobilienfonds galten lange Zeit als krisenfeste Felsen in der Brandung. Sind diese Zeiten Ihrer Meinung nach nun vorüber?

Nein, im Gegenteil. Breit diversifizierte Bestandsfonds wie hausInvest werden auch die nächsten 50 Jahre der Fels in der Brandung sein.

Analysten rechnen damit, dass sinkende Gebäudewerte die Fondsrenditen künftig belasten werden und die Nettomittelzuflüsse sinken könnten – wie bei anderen Produkten bereits der Fall. Teilen Sie diese Sorge?

Wir rechnen für hausInvest ja mit steigenden Gesamtrenditen. Den zinsbedingten Bewertungsdruck können wir größtenteils durch steigende Mieten kompensieren. Außerdem können wir höhere Mieten erzielen, indem wir permanent an unseren Immobilien arbeiten und sie auf dem aktuellen Stand halten. Deshalb bereitet uns das keine Sorge.

Geben die höheren Zinsen denn derzeit auch Grund zu Optimismus, etwa im Hinblick auf steigende Mieterlöse aufgrund von Indexmieten?

Bei hausInvest sind 88% der Mieten wertgesichert, sei es über Index- oder Staffelmieten, Umsatzmieten im Einzelhandel oder ähnliche Instrumente. Langfristig haben sich Mieten und Bewertungen immer im Takt der Inflation bewegt, wenn auch zeitversetzt. Deshalb schadet es auch nicht, wenn die Gutachter die Zinserhöhungen in ihre Bewertungen einfließen lassen. Die steigenden Mieten werden das in den meisten Fällen auf Dauer kompensieren.

Inwieweit zeigt sich denn bei Anlegern eine Unsicherheit oder Zurückhaltung?

Derzeit beobachten wir bei vielen Privatanlegern eine abwartende Haltung. Die Leute spüren die Inflation oder legen ihr Geld zum Beispiel in Erwartung hoher Nebenkostenabrechnungen auf die hohe Kante. Für die Geldanlage bleibt dann weniger übrig. Gleichzeitig ist die drohende Rentenlücke aber ein Phänomen, das immer stärker ins Bewusstsein dringt. Und in einen Fonds wie hausInvest kann man schon mit wenig Geld über einen Sparplan regel­mäßig investieren. Deshalb wird es sich langfristig um gefragte Produkte handeln.

Was raten Sie aktuell den Vertriebspartnern?

Genau das: Die Anleger sollten etwas für ihre Altersvorsorge tun, denn die Rentenlücke wird tendenziell immer größer. Ein Fonds wie hausInvest bringt seit 50 Jahren Stabilität ins Portfolio und sollte deshalb beigemischt werden. Davon gilt es die Anleger zu überzeugen. Übrigens: hausInvest gilt auch als nachhaltige Kapitalanlage im Sinne von Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung. In Zukunft wollen wir zudem erneuerbare Energien ins Portfolio mit aufnehmen und dadurch eine weitere Wertsteigerung und eine noch breitere Diversifikation mit einem letztlich noch besseren Rendite-Risiko-Profil erzielen.

Mit welchen Erwartungen blicken Sie auf die kommenden Monate?

Wir erwarten, dass sich die Zinsanstiege langsam abflachen und wir eine neue Balance finden. Dann wird auch das Transaktionsgeschehen an den Immobilienmärkten wieder Fahrt aufnehmen. Die Renditen breit diversifizierter OIFs werden in diesem Zuge ebenfalls langsam steigen und sich auf einem höheren Niveau einpendeln. Das wird allerdings noch etwas dauern.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 06/2023 und in unserem ePaper.

Bild oben: © sommart – stock.adobe.com; Porträtfoto: © Commerz Real

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Interview mit
Mario Schüttauf