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18. Oktober 2022
Mehrheit der Maklerschaft bei ESG-Eignungsprüfung unsicher

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Mehrheit der Maklerschaft bei ESG-Eignungsprüfung unsicher

Bei Versicherungsanlageprodukten gilt seit August für ungebundene Vermittlerinnen und Vermittler die Abfragepflicht von Nachhaltigkeitspräferenzen. Wie also steht es um das Thema „Nachhaltigkeit“ in der privaten Vorsorge? Die Studie „AssCompact AWARD – Private Vorsorge 2022“ liefert Antworten.

43,5% – rund 44% der befragten Maklerinnen und Makler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten – gaben in der aktuellen Studie „AssCompact AWARD – Private Vorsorge 2022“ an, dass sie sich sicher im Umgang mit der ESG-Eignungsprüfung fühlen. Angesichts der seit August 2022 geltenden ESG-Abfragepflicht ein eher niedriger Wert, auch wenn die online-Umfrage direkt mit dem Start der neuen Pflicht zusammenfiel. Wenig überraschend daher, dass rund 80% der Befragten weiteren Schulungsbedarf für erforderlich bzw. sogar für dringend erforderlich halten. 37% der Befragten sehen in nachhaltigen Produkten aber auch eine Vertriebschance im Bereich des privaten Vorsorgegeschäfts.

Im Kundengespräch wird Nachhaltigkeit kaum thematisiert

Unterdessen nimmt die Nachfrage nach umwelt- oder sozialbezogenen Anlageprodukten weiter zu. So bestätigen rund 42% der Befragten allgemein betrachtet eine insgesamt steigende Nachfrage. Allerdings: Im einzelnen Beratungsgespräch scheint Nachhaltigkeit noch wenig angekommen zu sein. Fast 40% der befragten Maklerinnen und Makler sowie Mehrfachagentinnen und -agenten haben im laufenden Jahr bei nur fünf oder weniger Beratungen rund um private Vorsorgeprodukte ihre Kunden zum Thema „Nachhaltigkeit“ befragt. Der allergrößte Anteil der Beratungsgespräche thematisiert demnach von der Vermittlerseite her umwelt- oder sozialbezogene Aspekte der Kapitalanlage bei Altersvorsorgeprodukten nicht.

Und wie sieht es aus Sicht der Kundschaft aus? Auch hier scheint es nach wie vor nur wenig Anlass zu geben, darüber zu sprechen. So gaben fast 53% der befragten unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittler an, dass sich bisher nur fünf oder weniger Kunden nach nachhaltigen Versicherungsanlagen erkundigten. Die Mehrheit der Kundschaft interessiert sich also (noch) nicht für das Thema.

Nur wenige Maklerhäuser bieten bevorzugt nachhaltige Vorsorgeprodukte an

Nichtsdestotrotz gehen einige Maklerhäuser beim Thema „Nachhaltigkeit“ proaktiv voran. Fast 33% der Befragten reichen an die Kundschaft, die sich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ noch nicht näher auskennt, eine entsprechende Erstinformation. 24% verfolgen sogar eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie. Beispielsweise werden Prozesse digitalisiert, um Papier zu sparen. Und die steigende Zahl an Videoberatungen dient der Vermeidung von Verkehr und Emissionen. Und gibt es auch Maklerhäuser, die bevorzugt nachhaltige Versicherungen anbieten? Eindeutig ja. Knapp 17% der Befragten nämlich stimmen dieser Aussage zu und ergänzen, dass die an Nachhaltigkeit nicht interessierte Kundschaft „grüne“ Produkte durch ein „Opt-out“ bewusst abwählen müsste. Der Wert bedeutet aber auch: 83% der Befragten stimmten umgekehrt dieser Aussage nicht zu. Hier liegt also noch einiges im Bereich des Möglichen.

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