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11. März 2024
Mentale Gesundheit: Ein Viertel lässt Probleme nicht behandeln
Mentale Gesundheit: Ein Viertel lässt Probleme nicht behandeln

Mentale Gesundheit: Ein Viertel lässt Probleme nicht behandeln

Aktuell steigt die Zahl derjenigen, die ihre mentale Erkrankung überhaupt nicht behandeln oder versuchen, diese selbst zu behandeln. Zudem kristallisieren sich Generationenunterschiede heraus. Im AXA Mental Health Report werden Aussagen zum mentalen Gesundheitszustand der Bevölkerung ermittelt.

Aktuell leiden nach eigenen Angaben 31% der Deutschen unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen. Das hat der vierte AXA Mental Health Report herausgefunden – der Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum geändert (32%).

Alter und Geschlecht spielen eine Rolle bei der mentalen Gesundheit

Außerdem zeigt der Mental Health Report, dass die sich mentale Gesundheit zwischen den Generationen stark unterscheidet. Beispielsweise machen junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zu 41% und zwischen 25 und 34 Jahren zu 39% besonders häufig die Angabe, momentan unter einer mentalen Erkrankung zu leiden. Unter den 65- bis 75-Jährigen sagen dies nur 15%. Damit ist es die am wenigsten von psychischen Erkrankungen betroffene Altersgruppe.

Zudem zeichnen sich Geschlechterunterschiede ab. 33% der befragten Frauen sind demnach mental erkrankt, bei den Männern sind es 28%. Auch hier gibt es zudem Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Unter den Befragten bis 34 Jahren geben 40% der Frauen und 39% der Männer an, derzeit unter einer psychischen Erkrankung zu leiden.

Mehr Selbstbehandlungen

57% der Befragten haben eine Diagnose von einem Psychiater oder Psychologen zu ihrer mentalen Erkrankung erhalten. Doch es gibt laut der Studie auch 16% durch das Internet selbst diagnostizierte Fälle. Fast genau so viele, nämlich 17%, wurden durch einen Allgemeinmediziner diagnostiziert.

Gestiegen ist in diesem Jahr etwa die Zahl der „Selbstbehandler“: 24% lassen die eigene psychische Erkrankung nicht professionell behandeln, sondern gehen selbst ans Werk. Letztes Jahr waren es noch 18%. Aber auch die, die ihre mentalen Probleme überhaupt nicht behandeln lassen, sind mehr geworden, die Zahl liegt derzeit bei 24% (Vorjahr: 21%).

65% vertrauen der Studie gemäß bei einer psychischen Erkrankung auf die Unterstützung von Freunden und Familie. Unter denen, die sich nicht professionell oder überhaupt nicht behandeln lassen, sind es 49%.

Bei Genesenen: 57% mit professioneller Hilfe erholt

Befragte, die sich bereits von einer psychischen Erkrankung erholt haben, haben mehrheitlich (57%) professionelle Hilfe in Anspruch genommen, um wieder vollständig zu genesen. 8% derer, die mental erkrankt waren, sagen, dass sie sich nach einiger Zeit von selbst erholt haben.

„Stimmt bedenklich“

Karsten Dietrich, Vorstand Personenversicherung von AXA Deutschland, kommentiert: „Die psychische Verfassung unserer Gesellschaft stimmt bedenklich. Es ist zwar positiv, dass heute offener über mentale Probleme und Erkrankungen gesprochen wird, wenn aber gleichzeitig immer mehr Menschen nicht professionell behandelt werden und mit ihren Problemen allein sind, ist das alarmierend.“

Beim Blick in die Zukunft zeigen sich 42% der Deutschen insgesamt optimistisch. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es lediglich 39%. Im Jahr 2023 schauten noch 47% der jungen Menschen in Deutschland positiv in die Zukunft.

Über den AXA Mental Health Report

Personen zwischen 18 und 75 Jahren wurden für den AXA Mental Health Report vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von AXA vom 15.11.bis 11.12.2023 in Deutschland repräsentativ online befragt. Für die internationale Studie wurden weltweit Ergebnisse ermittelt. Die Studie ermittelt Aussagen zum mentalen Gesundheitszustand der Bevölkerung und sensibilisiert für mögliche Risiken der mentalen Gesundheit. (lg)

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