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6. Juni 2018
Mission completed - Ziel erreicht - Unternehmen verkauft!

Mission completed - Ziel erreicht - Unternehmen verkauft!

Mittwoch, 02.05.2018. Dirk Krämer ist auf einer Weltreise – einer kulinarischen. Er sitzt im Restaurant 360° in Limburg und lässt sich von Alexander Hohlwein verwöhnen. Hohlwein ist nicht irgendein Koch – ein Stern im Guide Michelin und 16 Punkte im Gault Millau sprechen für sich. Dirk Krämer sitzt mit Andreas W. Grimm, Autor dieses Artikels, hier, um ihr gemeinsames Projekt abzuschließen. Dirk Krämers Nachfolge ist geregelt.

Als sich Andreas W. Grimm und Dirk Krämer zwei Jahre zuvor zum ersten Mal getroffen hatten, war Dirk Krämer Vorstand und seit Kurzem wieder alleiniger Aktionär der Benefit AG. Die Benefit AG ist Dirk Krämers „Baby“. Er hat das Unternehmen gegründet. Er war es, der erkannte, dass er für seine Ziele Verbündete brauchen würde. Er war es, der sich für die Rechtsform der Aktiengesellschaft entschieden hatte. „Ich wollte das einfach mal ausprobieren“, sagt er. Doch wer Dirk Krämer kennt, weiß, er probiert nicht einfach mal so etwas aus. Dirk Krämer ist ein „Macher“, immer „in action“ – auch privat.

Aktiengesellschaft als Chance

Über den Verkauf von Aktien wollte er Partner finden, die den Zugang zu den wirklich attraktiven Zielgruppen schaffen würden. Über die VEMA hatte er zwar Zugang zu einer leistungsfähigen IT und interessanten Produktgebern, aber für seine Expansionspläne fand er im Kreis deren Makler damals keinen zu ihm passenden. Er suchte nach Alternativen. Seine Hausbank – die Sparkasse – hatte die Chancen einer Zusammenarbeit nicht ergriffen. So hat Dirk Krämer einfach bei der Volksbank am Ort angeklopft. Mit dem Vorstand hat er sich sofort gut verstanden, Pläne geschmiedet. Die Bank als Türöffner bei gewerblichen Kunden und die Benefit AG als „Vollstrecker“, als Spezialist für das Versicherungsgeschäft.

Die Volksbank bekam die Hälfte der Aktien und Sitze im Aufsichtsrat. Die Benefit AG übernahm das gewerbliche Versicherungsgeschäft der Bank. Große und mittlere Gewerbetreibende, Immobilienverwalter und kirchliche Einrichtungen gehörten zur Zielgruppe. Die Benefit AG wuchs. Zwischenzeitlich nicht mehr nur mithilfe der Volksbank, sondern auch, weil Dirk Krämer neue Deckungskonzepte entwickelte und eigene Vertriebsmitarbeiter eingestellt hatte.

Wandel im Berufsalltag

Mehr als 20 Mitarbeiter, ein Courtage­umsatz, der schon lange die Millionengrenze weit überschritten hatte. Es lief. Dennoch hat Dirk Krämer irgendwann gemerkt, dass etwas nicht mehr stimmte: sein persönlicher Berufsalltag. Die Schwerpunkte hatten sich verändert. Ein Betrieb dieser Größe entwickelt eine eigene interne Dynamik. Es passieren sehr viele Dinge zwischen den Menschen. Nicht alles muss man verstehen. Statt sich um seine Kunden zu kümmern, musste sich Dirk Krämer mit Besuchsberichten von Terminen beschäftigen, die wohl nie stattgefunden hatten, oder mit schwer nachvollziehbaren Konflikten infolge der Urlaubsplanung. Das sind nicht die Themen, mit denen sich Dirk Krämer beschäftigen will. Sie bremsen ihn.

Verkaufsentscheidung mit professioneller Hilfe

Da Dirk Krämer zwischenzeitlich auch erfolgreich weitere unternehmerische Aktivitäten gestartet hat und ihn diese zeitraubenden Gespräche zunehmend ermüden, beschließt er Anfang 2016, das Maklerunternehmen zu verkaufen.

Wie verkauft man ein Unternehmen, das zum umsatzstärksten Prozent der Branche gehört, mit seinen Mitarbeitern und seiner eigenen Büroimmobilie? Der Berater, den seine Maklergenossenschaft ihm empfohlen hatte, hat ihn nicht überzeugt. So fiel seine Wahl auf das Resultate Institut, dessen Vorgehensweise und Expertise für ihn sehr plausibel klang. Zwischenzeitlich hatte Dirk Krämer die Chance während der Fusion seiner Volksbank mit einer anderen Bank genutzt und die Aktien der Benefit AG zurückgekauft. Das Unternehmen gehörte ihm nun wieder komplett, die Kooperation mit der Bank lebte dennoch weiter. „Weil es sich bewährt hat und funktioniert“, sagt er.

Verkauf der Büroimmobilie

Um die Benefit AG zu dem von Resultate ermittelten Preis verkaufen zu können, musste allerdings noch etwas optimiert, insbesondere die selbst genutzte Büro­immobilie verkauft werden. Denn nicht nur der Wertansatz und die eventuell vorhandenen stillen Reserven machten die Verhandlung mit einem Käufer schwieriger, auch die so drohende Grunderwerbsteuer, die ein Käufer beim Unternehmenskauf zu zahlen hätte. Der Personalstand war ein weiteres Thema: Das Unternehmen war immer noch auf die Erschließung neuer Geschäftsfelder ausgelegt. Kaum ein Käufer will aber etwas für noch nicht erschlossene Märkte bezahlen. Außerdem drückte das dafür erforderliche Personal den Ertrag erheblich. Eine Konzentration auf das Kerngeschäft und die Steigerung des Ertrags waren nötig und wurden eingeleitet.

Resultate begann mit den ersten diskreten Sondierungsgesprächen bei möglichen Interessenten, die sich in ihrer Nachfolger- und Investorendatenbank registriert hatten. Zusätzlich unternahm das Unternehmen Direktansprachen potenzieller Käufer.

Großes Kaufinteresse

Die Benefit AG steigerte den Ertrag deutlich, die Immobilie war verkauft und zurückgemietet und der Personalstand angepasst. Es war also klar, dass es viele Kaufinteressenten geben würde und dass mit diesem Kundenbestand und diesen Marktzugängen ein attraktiver Kaufpreis erzielt werden würde – wenn die richtige Platzierungs- und Verhandlungsstrategie gewählt werden würde. Und das war bei dem sehr heterogenen Interessentenfeld eine spannende Herausforderung.

Aus allen Kandidaten, die in der Nachfolger- und Investorendatenbank und durch Direktansprachen gefunden wurden, wurden schließlich 50 Kandidaten ausgewählt, die willens und in der Lage sein sollten, die Benefit AG zu übernehmen. Resultate führte die Vorgespräche und Vorverhandlungen. Die Liste wurde so auf die zehn vielversprechendsten Kandidaten ausgedünnt. Sechs von ihnen kamen schließlich zu Erstgesprächen zu Dirk Krämer und konnten konkret verhandeln, die Bücher der Benefit AG prüfen. Jeder Kontakt lief anders.

Ein Finanzvertrieb wollte ins Gewerbegeschäft expandieren. Obwohl sich die Parteien in wesentlichen Punkten schon einig waren, zog dieser schließlich zurück, weil das dortige Management sich nicht auf eine gemeinsame Linie einigen konnte. Ein anderer Interessent suchte ein eigenes Maklerunternehmen für seinen Sohn, dem er eine eigene unternehmerische Aufgabe verschaffen wollte. Als es dann konkret werden sollte, wurde der Vater offensichtlich dann doch noch einmal nachdenklich. Sehr vielversprechend liefen die Gespräche mit einem mittelständischen Maklerunternehmen, das in fast denselben Geschäftsfeldern unterwegs war wie die Benefit AG. Eine familiäre Tragödie auf Käuferseite führte dann jedoch zum Abbruch der Gespräche, nachdem der Kaufinteressent plötzlich über Wochen nicht erreichbar war.

Zwei Alternativen und die Qual der Wahl

Am Schluss standen zwei Alternativen zur Wahl: eine private Unternehmensgruppe mit Versicherungsmakler und Handelsvertretung eines großen Finanzkonzerns und ein mittelständisches Unternehmen, das sich bisher eher mit der Entwicklung von Finanzdienstleistungen für Privatkunden einen Namen gemacht hatte. Die Benefit AG könnte für die geplante Expansion in das gewerbliche Versicherungsgeschäft den idealen Nukleus darstellen. Dirk Krämer ging mit Letzterem in die finalen Verhandlungen. Trotz freundlichem Ton war die Anspannung groß. Es wurde taktiert, provoziert und auch schon einmal geblufft, bis sich beide Seiten dann irgendwann einig waren. Es ging schließlich nicht nur um sehr viel Geld, es ging auch um Risiken, Sicherheiten und Vertrauen. Nicht jeder hätte da die nötige Geduld und Nervenstärke gehabt. Dirk Krämer schon.

Zwei Jahre nach Beginn des Projekts ist wieder Ruhe eingekehrt, der Käufer hat die Benefit AG nun übernommen und wird über deren Zukunft und die ihrer Mitarbeiter bestimmen. Das Projekt Nachfolgeplanung ist für Dirk Krämer abgeschlossen.

Am 02.05.2018 begibt er sich zusammen mit Andreas Grimm als Projektabschluss auf kulinarische Weltreise im Restaurant 360°. Er berichtet bereits wieder über neue Ideen. Für eine echte Weltreise wird ihm daher wohl auch zukünftig die Zeit fehlen.

 

Der Bestandsmarktplatz ist eine gemeinsame Initiative von AssCompact und dem Resultate Institut.

www.bestandsmarktplatz.de, Kontakt per E-Mail: info@bestandsmarktplatz.de Vereinbaren Sie ein informelles Gespräch am Rande des Forums betriebliche Versorgung am 26.06.2018 in Neuss.

 
Ein Artikel von
Andreas W. Grimm