Die Vermittlung von privaten Rentenversicherungen steht derzeit vor großen Herausforderungen: Zum einen wachsen die regulatorischen Anforderungen, zum anderen wird das Produktangebot immer differenzierter und das Kundenverhalten verändert sich. Für Vermittler gilt es unter anderem, die Qualität der Vertragsbedingungen im Blick zu haben.
Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat zum zweiten Mal Angebote zur Privatrente unter die Lupe genommen. Bewertet wird ausschließlich die Bedingungsstärke der Tarife. Die Bewertung gliedert sich in die drei Kategorien Fondsgebunden, Index und Klassik. Um die Vergleichbarkeit der Versicherungsbedingungen zu gewährleisten, liege der Fokus der Bewertung auf den justiziablen Versicherungsbedingungen sowie auf der Flexibilität eines Tarifes im Hinblick auf seine Gestaltungsmöglichkeiten, wie es von MORGEN & MORGEN dazu heißt.
Stärkstes Wachstum bei Fondspolicen
Insgesamt haben die Analysten 310 Tarife begutachtet. Gegenüber dem ersten Ratingjahrgang 2023 hat sich die Anzahl der Tarife um sieben erhöht: Elf Fondspolicen mehr, fünf Indexpolicen weniger und eine klassische Rente mehr. Somit hat sich an der Verteilung des Marktangebots seit dem ersten Ratingjahrgang nur geringfügig etwas verändert: Der Anteil an Fondspolicen ist um knapp zwei Prozentpunkte auf rund 75% gewachsen. Der Anteil von Indexpolicen ist mit fast zwei Prozentpunkten weniger auf 9% gesunken. Die klassischen Tarife machen nach wie vor einen Anteil von etwas über 16% aus.
„Das stärkste Wachstum ist innerhalb der Fondspolicen zu verzeichnen. Unsere Analysen haben gezeigt, dass die Tarife sich auf einem sehr hohen Bedingungsniveau befinden und für jeden Anlegertypen top Renditeprognosen bieten“, erklärt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating.
Fondsgebundene Privatrenten
Für die Untersuchung der Tarife der fondsgebundenen Privatrenten haben die Analysten 31 Ratingfragen herangezogen. Sieben davon sind Mindestkriterien, die MORGEN & MORGEN für eine top Bewertung ansetzt:
- Ein Rentenfaktor wird auf das Gesamtguthaben bereits bei Vertragsschluss garantiert und es findet eine Günstigerprüfung mit den Rechnungsgrundlagen zum Renteneintritt statt.
- Ein automatisches Ablaufmanagement kann angewählt werden.
- Bei der Inanspruchnahme von Überbrückungsmöglichkeiten wird auf die Kosten verzichtet.
- Ein vorzeitiger Abruf der Leistung ist möglich.
- Ein Aufschub des Renteneintrittsalters ist möglich.
- Mindestens ein gebührenfreier Shift und ein gebührenfreier Switch sind jeweils jährlich möglich.
- Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.
Deutlich mehr Tarife mit Höchstwertung
Im aktuellen Ratingjahrgang heimsen 185 fondsgebundene Tarife die Höchstwertung von fünf Sternen ein, was einen deutlichen Anstieg gegenüber 2023 bedeutet: Da erhielten nur 112 Tarife die Bestwertung. Zurückzuführen ist dies zum einen auf die Qualitätsverbesserung einzelner Tarife und zum anderen auf neue Tarifbausteine, die zu mehr Vielfalt der Tarifkombinationen führt. Die Anzahl der mit vier Sternen („sehr gut“) bewerteten Tarife ist von 94 im Jahr 2023 auf 35 gesunken. Die Analysten sehen darin einen Hinweis, dass viele Produkte in die höchste Bewertungskategorie aufgestiegen seien. Zugleich hat sich die Anzahl durchschnittlich bewerteter Tarife (drei Sterne) von 13 auf 11 verringert. Tarife mit schwacher oder sehr schwacher Bewertung (ein oder zwei Sterne) sind im aktuellen Rating nicht mehr vertreten.
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