Warum haben Sie sich gegen eine kostengünstigere Lösung basierend auf nachhaltigen ETFs entschieden?
CN Es war eine ganz bewusste Entscheidung für einen Asset-Manager, der von Anfang an auf den Bedarf unserer Kunden und Vermittler eingegangen ist und diesen ganz gezielt umgesetzt hat. Franklin Templeton bietet ja auch passive Lösungen an. Im Rahmen der Entwicklung des Konzeptes sind wir aus unterschiedlichen Gründen zum Entschluss gekommen, dass ein aktiv gemanagtes Portfolio die bessere Lösung für unsere Kundinnen und Kunden ist. Natürlich haben wir bei der Entwicklung auch darauf geachtet, dass wir den Fonds zu einem sehr günstigen Preis anbieten können. Dank spezieller Vorzugskonditionen ist der Fonds in unseren Fondspolicen zu einer TER (Gesamtkostenquote) von nur 0,35% p. a. verfügbar. Kundinnen und Kunden erhalten damit einen aktiv gemanagten Multi-Asset-Fonds auf dem Preisniveau eines ETFs.
Anbieter trimmen aktuell große Teile ihres Produktportfolios auf Nachhaltigkeit. Ist das eine Reaktion auf die anziehende Nachfrage oder wird hier nur ein Marketing-Trend bedient?
MS Das Thema nachhaltiges Investieren wird aufgrund von zwei Effekten immer bedeutender: aufgrund des Push-Effekts, da die Regulatorik hier immer weiter voranschreitet und immer mehr Standards setzt, und aufgrund eines Pull-Effekts, da das Bewusstsein für nachhaltige Geldanlagen in der Breite der Anlegerschaft gestiegen ist. Beides zusammen genommen ist weit mehr als ein Marketing-Trend. Ich glaube, es ist nicht vermessen zu behaupten, dass echte nachhaltige Fonds dabei helfen, unsere Welt ein Stück weit besser zu machen.
Die EU macht beim Thema ESG Druck. Auch Berater müssen sich künftig verstärkt der ESG-Thematik stellen. Welche Rolle kann hierbei Ihre neue Fondslösung spielen?
MS Vermittlerinnen und Vermittler sollten sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Aktuell ist das zwar eher noch etwas für Spezialisten, aber über kurz oder lang wird an dem Thema kein Weg mehr vorbeiführen. Und das nicht nur, weil Nachhaltigkeitspräferenzen voraussichtlich ab August 2022 bei der Beratung angesprochen werden müssen, sondern vor allem auch, weil die Nachfrage weiter steigen wird. Der neue Fonds ist speziell für den Bedarf nachhaltig orientierter Kundinnen und Kunden entwickelt, er erfüllt die regulatorischen Anforderungen und die Nachhaltigkeit wird von unabhängigen Institutionen wie dem FNG bestätigt. Darüber hinaus ist Multi-Asset ein zentrales Investmentthema der vergangenen Jahre. Umso erstaunlicher ist es, dass es noch sehr wenige Fonds gibt, die beides – Nachhaltigkeit und Multi-Asset – sinnvoll miteinander kombinieren. Die Berater sind damit bestens aufgestellt, die großen Investmentchancen mit nachhaltigen Aktien und Anleihen für sich und ihre Kunden zu nutzen.
Gehen Sie davon aus, dass Ihr Vorgehen Schule machen wird und es zu weiteren Partnerschaften zwischen Versicherern und Fondshäusern kommen wird?
CN Fondspolicen sind mehr als nur eine Alternative zum Depot – sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Altersvorsorge und der Finanzplanung unserer Kunden. Um den Besonderheiten eines Versicherungsproduktes gerecht zu werden, sind maßgeschneiderte Konzepte nötig – und diese entstehen durch enge Partnerschaften. Das wird in der Zukunft immer häufiger passieren, da bin ich mir sicher.
Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 03/2022, S. 62 f., und in unserem ePaper.
Bild: © Pcess609 – stock.adobe.com
Seite 1 Multi-Asset-Ansatz trifft Nachhaltigkeit
Seite 2 Warum haben Sie sich gegen eine kostengünstigere Lösung basierend auf nachhaltigen ETFs entschieden?


- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können