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4. Mai 2020
Nachhaltige Altersvorsorgekonzepte: Sinn oder Unsinn in unserer Zeit?

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Nachhaltige Altersvorsorgekonzepte: Sinn oder Unsinn in unserer Zeit?

Wie sieht die Entwicklung bei den Versicherern aktuell aus?

Erste Häuser haben in den letzten Jahren grüne Sachversicherungen und bzw. oder grüne Rententarife auf den Markt gebracht. Bei Zweiteren muss man aber zwischen den Häusern unterscheiden, die tatsächlich bei ihren klassischen Tarifen garantieren, die Beiträge im Deckungsstock eins zu eins nachhaltig anzulegen, und denen, die mit ihren fondsgebundenen Tarifen ausgewählte nachhaltige Fonds anbieten. Insgesamt ist festzustellen, dass die Anzahl der Versicherer mit guten und überzeugenden nachhaltigen Konzepten am Markt sehr gering vertreten ist. Die Frage, die sich hier stellt, ist, ob es an der Einstellung der Versicherer liegt oder am Nachfrageverhalten der Berater/-innen.

Vermittler verpassen Chancen

Denn die Kunden wissen heute nach wie vor selten, dass es überhaupt nachhaltige Rentenversicherungen gibt, geschweige denn wie die Nachhaltigkeit in der Anlagepolitik abgebildet werden kann. Also liegt es vielleicht an der Nachfrage der Vermittlerschaft, die es nicht vermag, dem Endkunden die Chancen und Möglichkeiten solcher grünen Policen aufzuzeigen, und damit erst gar nicht die Option verschafft, den Kunden eine grüne Alternative mit vorzustellen.

Jetzt könnte man aber auch sagen, dass es den Versicherern mit grünen Tarifen eventuell nicht gelingt, die Vermittler für die grüne Idee so zu begeistern und aufzuklären, dass diese es dann selbstverständlich in der Beratung ein- und umsetzen. Egal wie, Fakt ist, dass die Menschen heute für nachhaltige Finanzprodukte offener denn je sind. Gerade für die jüngere Generation in Deutschland ist es selbstverständlich, auf ökologische, ethische und ökonomische Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen zu achten. Da diese Zielgruppe die spannende Kundengruppe für Berater und Versicherer darstellt, ist der Markt entsprechend sehr groß.

Win-win-win-Situation

Eigentlich gäbe es in diesem Zusammenspiel nur Gewinner: 1. die Versicherer, die mit ihrer nachhaltigen Anlagepolitik viel Geld in menschen-, gesellschafts- und umweltdienlichen Anlagen mit allen positiven Wirkungen anlegen würden (und damit ihr Image deutlich aufbessern könnten), 2. den Berater, der dem Kunden mit grünen Rententarifen einen zusätzlichen Nutzen und Sinn für seine Altersvorsorge mitbringt und sich damit deutlich von seinen Mitwettbewerbern unterscheidet, und 3. den Kunden, der mit dem Abschluss eines grünen Rententarifes das gute Gefühlt hat, dass er neben seiner Vorsorge für das Alter auch noch etwas Gutes für Mensch und Natur tut. Logischerweise und neutral betrachtet liefert diese Win-win-win-Situation deutlich mehr Sinn als Unsinn. Genau genommen wäre der Einsatz in der Beratung eine Selbstverständlichkeit.

 
Ein Artikel von
Gottfried Baer