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2. November 2022
Nachhaltigkeit in der GKV
Nachhaltigkeit in der GKV

Nachhaltigkeit in der GKV

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Dorothee Christiani, Maxana Baltruweit und Susanne Gläser über die Komponenten von Nachhaltigkeit in der GKV und das Schaffen von Akzeptanz.

Dorothee Christiani ist CSR Managerin der BKK VBU. Dort verantwortet sie seit 2016 alle Facetten unternehmerischer Verantwortung des Unternehmens.

Maxana Baltruweit ist strategische Umweltmanagerin bei der AOK Baden-Württemberg und Geschäftsbereichsleiterin für „Gesellschaftliche Verantwortung“.

Susanne Gläser ist Unternehmensstrategin bei der SBK. Dort ist sie seit über acht Jahren tätig. Sie hat ihren Magister an der Universität Regensburg gemacht.

Die Säulen von Nachhaltigkeit

Jonas Piela fragt seine drei Gäste zu Beginn nach einer Definition von Nachhaltigkeit. Susanne Gläser sieht in der Nachhaltigkeit einen gesellschaftlichen und ökonomischen Megatrend, auf den Unternehmen eine Reaktion finden müssen. Maxana Baltruweit beschreibt die drei Säulen – die soziale, ökonomische und ökologische Komponente – von Nachhaltigkeit. Im Versicherungsgewerbe gelte es, einen verantwortungsvollen, wirtschaftlich sinnvollen Umgang mit Versicherungsgeldern zu finden. Dorothee Christiani ergänzt, dass Nachhaltigkeit mehr als eine Chance sei – eine Notwendigkeit. Der soziale Aspekt sei indes schon immer in den Krankenkassen als Solidargemeinschaft und Teil der Gesellschaft angelegt gewesen.

Wirtschaftlichkeit neu denken

Auf die Frage nach eventuell höheren Kosten für Produkte und Dienstleistungen, die Nachhaltigkeit stärker im Blick haben, antwortet Baltruweit, es brauche Zertifizierungen wie den blauen Engel, FSC oder Cradle to Cradle. Nur so ließen sich nachhaltige Standards fördern. Christiani ergänzt: Ein niedriger Preis sei nicht gleichbedeutend mit „wirtschaftlich“. Es brauche eine neue Definition von Wirtschaftlichkeit – nicht nur in der gesetzlichen Krankenversicherung. Soll sich der Begriff ausschließlich auf Profitmaximierung im Hier und Jetzt konzentrieren oder spielen andere Faktoren mit hinein?

Der Begriff „Nachhaltigkeit“

Baltruweit kommt im Laufe des Gesprächs erneut auf den Begriff Nachhaltigkeit zurück, und darauf, was die Leute darunter verstehen. Sie stellt die Behauptung auf, dass der Begriff zu stark mit ökologischen Sachfragen assoziiert sei und inflationär verwendet werde. Im Falle der GKVs ginge es darum, stets den Bezug zum Thema Gesundheit herzustellen. Der Klimawandel bringe im Zuge von beispielsweise Hitzewellen gesundheitliche Risiken mit sich und fordere sogar Todesopfer. Durch den Verweis darauf könne Akzeptanz für das Thema im Gesundheitsbereich geschaffen werden.

Der Gesetzgeber als Teil der Lösung

Gläser ergänzt den Punkt um den der finanziellen Nachhaltigkeit. Eine GKV müsse „enkelfähig“ aufgestellt sein, damit sie „morgen noch bezahlbar ist und bezahlbar bleibt“. Die Rolle des Gesetzgebers dürfe bei alledem nicht vergessen werden. Es sei ein gesetzlicher Auftrag, die Eigenkompetenz aller in der Gesellschaft zu stärken. Dazu gehöre die Gesundheit eines jeden Einzelnen.

Ausblick

Die Vier sprechen anschließend über die Gefahr des Paternalismus und wie man dieser begegnen kann, über Klimaleugner, Verbindungen zu Corona und die neue Verteilung von Ressourcen.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.