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25. Mai 2020
Nachhaltigkeit hat auch in der Krise eine positive Renditewirkung

Nachhaltigkeit hat auch in der Krise eine positive Renditewirkung

Fidelity hat analysiert inwieweit nachhaltige (ESG) Kriterien sich in der Corona-Krise auf die Rendite ausgewirkt haben. Der Studie zufolge bestand auch während der Krise ein positiver Zusammenhang zwischen ESG und der Performance von Aktien und Anleihen.

Die rasant gestiegene Marktvolatilität infolge der Coronavirus-Pandemie hat nur scheinbar zu einem breit angelegten Ausverkauf geführt. Darauf deuten neue Daten von Fidelity International hin. Der Untersuchung zufolge brachte jeder Verbesserungsschritt im proprietären Fidelity-ESG-Rating eine um 2,8 Prozentpunkte höhere Aktienperformance. Für den Performancevergleich mit mehr als 2.600 Unternehmen haben die Fidelity-Analysten das firmeneigene ESG-Ratingsystem herangezogen. Die zukunftsgerichteten Ratings stützen sich unter anderem auf die Engagement-Strategie von Fidelity mit rund 15.000 individuellen Unternehmenstreffen pro Jahr.

Linearer Zusammenhang zwischen ESG und Rendite

ESG-Ratings und die Wertentwicklung von Unternehmen sind laut Fidelity somit auch in einer Krise positiv korreliert. Aktien und Anleihen mit einem guten Fidelity-ESG-Rating (A und B) schnitten auch in dieser kurzen Phase besser als durchschnittlich (C) oder schlecht bewertete (D und E) Unternehmen ab. Dabei bestehe zudem ein bemerkenswerter linearer Zusammenhang. In den 36 Tagen zwischen dem 19.02. und dem 26.03. fiel der S&P 500 um 26,9%. In dieser Phase haben sich Aktien von Unternehmen mit einem A-Rating durchschnittlich um 3,8 Prozentpunkte besser und Aktien von Unternehmen mit einem E-Rating durchschnittlich um 7,4 Prozentpunkt schlechter als der S&P 500 entwickelt.

Bedeutung von ESG-Analysen unterstrichen

„Unsere Untersuchungsthese, dass Unternehmen mit guten ESG-Bilanzen auch über bessere Managementteams verfügen und sich in einer Krise daher besser als der Markt entwickeln, wurde klar bestätigt“, kommentiert Jenn-Hui Tann, Leiter des Bereichs Stewardship und Sustainable Investing bei Fidelity International, die Studienergebnisse. „Es besteht ein grundsätzlicher Zusammenhang zwischen starken Nachhaltigkeitsfaktoren und Renditen, was die Bedeutung von ESG-Analysen als Bestandteil des fundamentalen Researchs unterstreicht.“

Auch A-Anleihen schnitten besser ab

Die Untersuchung ergab zudem, dass Anleihen von Unternehmen mit besserem ESG-Rating vom Jahresanfang bis zum 23.03. unbereinigt besser abschnitten als der Durchschnitt niedriger bewerteter Wettbewerber. Die Anleihen der 149 Unternehmen mit A-Rating erzielten eine durchschnittliche Rendite von –9,23%, verglichen mit –13,16% von Unternehmen mit B-Rating und –17,14% von Unternehmen mit C-Rating. (mh)

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