In letzter Zeit hat Nachhaltigkeit in der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung an Stellenwert verloren. Für die Assekuranz nimmt die Relevanz jedoch in keinster Weise ab, erklärt das Analysehaus Franke und Bornberg. Das sei nicht zuletzt wegen steigender Schäden durch Naturkatastrophen. Allein vor diesem Hintergrund bleibe es zentrale Aufgabe der Assekuranz, Risiken kalkulierbar und Schäden versicherbar zu halten. Zudem sei auch die ökonomische Bedeutung der Branche unverändert hoch, so Franke und Bornberg.
48 Versicherungskonzerne erhalten Nachhaltigkeits-Score
Vor diesem Hintergrund hat das Analysehaus seinen aktuellen Nachhaltigkeits-Score veröffentlicht. Der Score bewertet 48 Versicherungskonzerne – wobei hinter einem Konzern oft mehrere Versicherungsunternehmen stehen – auf Basis von 250 Einzelkriterien in den sechs Fokusthemen Ressourcenmanagement, Arbeitgeberverantwortung, gesellschaftliches Engagement, nachhaltiges Investment, Wandel und Innovation sowie nachhaltige Produkte.
Anhand eines Benchmarkverfahrens wird der Gesamtscore der Versicherer ermittelt und die Performance in den definierten Fokusthemen mit dem Marktdurchschnitt verglichen. Die Methodik wurde für den diesjährigen Jahrgang an die Entwicklungen rund um Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie European Sustainability Reporting Standards (ESRS) angepasst.
Zur Ermittlung des Nachhaltigkeits-Scores nutzt Franke und Bornberg dokumentierte Daten, unter anderem aus der offiziellen Nachhaltigkeitsberichterstattung der Konzerne, sowie zur Nachhaltigkeitsqualität der angebotenen Produkte.
Das ist der durchschnittliche Nachhaltigkeits-Score der Branche
Insgesamt kann die Branche im Marktdurchschnitt einen Gesamtscore von 42% aufweisen. Heruntergebrochen auf die sechs Fokusthemen liegt der Marktdurchschnitt bei 41% im Ressourcenmanagement, bei 58% in der Arbeitgeberverantwortung und bei 36% im gesellschaftlichen Engagement. 38% ist der Marktdurchschnitt im Bereich nachhaltiges Investment, Wandel und Innovation kommt im Schnitt auf einen Score von 37%, im Bereich nachhaltige Produkte liegt der Durchschnittswert bei 53%.
Welche Unternehmen sind am nachhaltigsten?
Welche der analysierten Unternehmen können einen hohen Nachhaltigkeits-Score aufweisen, welche sind am unteren Ende? Den höchsten Nachhaltigkeits-Score erreicht Generali Deutschland. Das Unternehmen erhält im Gesamtergebnis einen Wert von 81%. Drei weitere Konzerne können sich einen Score von 70% und darüber sichern: Es sind die Allianz mit einem Wert von 78%, BarmeniaGothaer mit 76% sowie SIGNAL IDUNA mit 70%. Knapp darunter liegt die AXA Group mit einem Wert von 69%.
Am anderen Ende der Skala erhalten ebenfalls drei Versicherer einen Gesamtscore von unter 20%: Das Schlusslicht bilden die NV Versicherungen mit einem Score von 11%. Auch die IDEAL (17%) und die Mecklenburgische (19%) bleiben unter der Marke. Knapp darüber mit jeweils einem Gesamt-Nachhaltigkeits-Score von 21% finden sich der Münchener Verein und die DEVK.
Neben Orientierung und Transparenz soll das Rating auch die Weiterentwicklung der Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit sichtbar machen. „Nachhaltigkeit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess“, so Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. (js)
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