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19. Juli 2019
Niedrige Fondskosten beeinflussen die Rendite positiv

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Niedrige Fondskosten beeinflussen die Rendite positiv

Geringe Kosten forcieren den Anlageerfolg

Aber die Höhe der Kosten hin oder her: Was bedeuten Kosten für Fonds? Denn man könnte meinen, dass höhere Kosten keine Rolle spielen, wenn die Erträge zugleich hoch genug wären. Kunden sind jederzeit bereit, höhere Gebühren zu zahlen, wenn sie damit zugleich einen Performancesprung erreichen und auf diese Weise den Abstand zwischen Kosten und Ertrag erhöhen können. Es scheint aber vielmehr der Fall zu sein, dass geringe Kosten den Anlageerfolg forcieren. Die Studie „Fondskosten – der Schlüssel einer erfolgreichen Fondsauswahl?“, die der Unternehmensberater Bernd Baur (bbconsulting) gemeinsam mit dem Petersmann Institut für den unabhängigen Finanzberater herausgegeben hat, weist Folgendes nach: Wer Fonds mit unterdurchschnittlichen Kosten in seiner Anlageentscheidung bevorzugt, hat deutlich größere Chancen, eine über dem Durchschnitt der Peergroup des Produkts liegende Performance zu erzielen.

Die Studie arbeitet heraus, inwieweit die Qualität der Fonds, gemessen anhand der Wertentwicklung und der Kosten, nachhaltig ist oder nur eine Momentaufnahme darstellt. Grundlage bildet die öffentlich zugängliche Datenbank von Morningstar mit einer Konzentration auf die für Privatkunden in Euro aufgelegten Fonds. Daraus folgt eine Auswahl von mehr als 20.000 Fonds und knapp 3.500 ETFs.

Teure Fonds schlagen nur selten die Peergroup

Laut der Studie kostete ein weltweit investierter Aktienfonds zwischen Februar 2018 und Februar 2019 für Privatanleger durchschnittlich 1,50% jährlich, ein ETF lag bei 0,31%. Fonds, deren Kosten über dem Durchschnitt lagen, haben in der Fünf-Jahres-Betrachtung nur zu einem Anteil von knapp 28% eine Mehrrendite gegenüber der Peergroup erzielt. Fonds mit unterdurchschnittlichen Kosten hingegen haben dies zu fast 85% geschafft.

Für das Ergebnis der Studie spielt es keine Rolle, für welche Anlageklasse oder Fondskategorie sich der Anleger im Vorfeld entschieden hat. Es ist offensichtlich, dass die Höhe der Kosten, die einem Fonds belastet werden, nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt, sondern auch die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Portfoliomanagements überschattet. Fondsmanager, deren Fondskosten deutlich über dem Durchschnitt lagen, konnten in der Vergangenheit diesen Rucksack über ein aktives Management nicht mehr wettmachen. Darum gilt wie im ganzen Wirtschaftsleben: Der Gewinn eines Investments liegt im Einkauf.

 
Ein Artikel von
Hartmut Petersmann

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