AssCompact suche
Home
Management & Wissen
16. März 2023
Open-Banking-Enabler

Open-Banking-Enabler

In dieser Ausgabe des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Florian Haagen von finAPI darüber, wie das Unternehmen neue Use Cases für Versicherer ermöglicht.

Florian Haagen ist Gründer und CEO von finAPI. Seinen Doktor in Betriebswirtschaftslehre hat er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München gemacht.

finAPI ist ein Open-Banking-Enabler. Das Unternehmen bietet eine Plattform, die Banken und andere Unternehmen per Banking-Schnittstelle miteinander verbindet.

finAPI

Bei Kontodaten handelt es sich um sehr persönliche Daten. Aus Kundensicht kann es dennoch Vorteile haben, Unternehmen Zugriff darauf zu gewähren. Welche das sind und welche Use Cases es für Versicherer bereits am Markt gibt, besprechen Florian Haagen und Jonas Piela in dieser Podcast-Episode.

Drei wichtige Use Cases

In erster Linie sieht sich finAPI als „Technologie-Enabler“, wie Florian Haagen formuliert. Das heißt, sie versetzen ihre Kunden in die Lage, ihre eigenen Use Cases umsetzen zu können. Auf Basis der PSD2-Regulierung hat finAPI Banking-Schnittstellen entwickelt, die es Unternehmen ermöglichen, Banken an Softwareanwendungen anzubinden und darüber Kontodaten abzurufen. Daraus ergeben sich im Wesentlichen drei Use Cases, erzählt Florian Haagen: die Nutzeridentifikation, schnelle und einfache Bedarfsanalysen und Bonitätschecks. Versicherer würden jetzt erst beginnen, den Nutzen von beispielsweise schnellem Onboarding des Kunden ins Online-Portal zu identifizieren, berichtet er. Der digitale Prozess gestalte sich nicht nur einfach und schnell, sondern sei darüber hinaus kostengünstiger und umweltfreundlicher als das Verschicken physischer Briefe.

Die Bedarfsanalyse

Exemplarisch ein Blick auf den zweiten Use Case: die Bedarfsanalyse. Hier steht die Ausgangsfrage im Mittelpunkt, wie sich Kontodaten nutzbar machen lassen. Mit den rohen Gehaltskontodaten ließe sich zunächst wenig anfangen, erzählt Haagen. finAPI macht es jedoch möglich, diese Daten zu analysieren, mit Kategorien zu versehen und somit für den Use Case nutzbar zu machen. Bei regelmäßiger Betrachtung erkennt finAPI Veränderungen wie beispielsweise Gehaltserhöhungen, die einen Gesprächsanlass für Versicherungen bieten.

PSD2 und EU-Regulatorik

All das findet selbstverständlich im Rahmen der EU-Regulatorik statt. Beispielsweise dürfen PINs nur maximal 90 Tage lang gespeichert werden. Zudem ist es lediglich regulierten Unternehmen wie finAPI – einem BaFin-überwachten Zahlungsinstitut – erlaubt, derartige Daten mit Zustimmung des Kontoinhabers abzurufen.

Dem Endkunden etwas bieten

Um diesen Eingriff in sensible Daten zu rechtfertigen, muss Kunden ein Mehrwert geboten werden. Andernfalls nutzen sie den Service nicht oder erteilen keinen Zugriff auf die Daten. Haagen nennt hierfür ein Beispiel: Für einen Riester-Vertrag muss kontinuierlich Gehalt eingezahlt werden. finAPI ermöglicht es, Veränderungen im Einkommen des Kunden zu ermitteln. Auf dieser Grundlage können Anpassungen bezüglich des Riester-Vertrages vorgenommen werden.

Ausblick

In dieser Podcast-Folge sprechen Florian Haagen und Jonas Piela außerdem über den Use Case der Bonitätsprüfung, was sich an einem Girokonto alles ablesen lässt und über die Entwicklungen in den nächsten Monaten.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.