PKV-Verband stellt Zehn-Punkte-Plan vor
An Ideen, wie man die Pflege reformieren könnte, mangelt es nicht. Ein Vorschlag kommt vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband), der kürzlich einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt hat. Der PKV fordert demnach einen „echten Paradigmenwechsel in der Pflegefinanzierung“. Die Umlagefinanzierung dürfe nicht ausgeweitet, sondern müsse sinnvoll ergänzt werden. Das solle durch eine Stärkung der Eigenverantwortung und der „generationengerechten privaten und betrieblichen Vorsorge“ geschehen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Unter anderem schlägt der Zehn-Punkte-Plan vor, private Vorsorge gezielt steuerlich zu fördern, Bürokratie abzubauen, Prävention zu stärken und die Dynamik bei den Ausgaben der vollstationären Pflege zurückzufahren.
Experten-Rat stellt aktualisiertes Pflege-Plus-Konzept vor
Der PKV-Verband verweist in seinem Plan auf den „praxisnahen und sofort umsetzbaren Vorschlag“ des "Experten-Rats Pflegefinanzen“, der im Jahr 2022 vom PKV-Verband als „unabhängiges und interdisziplinäres Wissenschaftsgremium unter Beteiligung der Verbraucherschützer“ initiiert wurde und unter der Leitung von Gesundheitsökonom Prof. Dr. Jürgen Wasem steht. Bereits im Jahr 2023 legte der Rat einen Vorschlag zu einer kapitalgedeckten verpflichtenden Pflegeversicherung, der sogenannten „Pflege-Plus-Versicherung“, vor. Nun hat der Experten-Rat den Vorschlag mit aktualisierten kalkulatorischen Grundlagen und Beiträgen erneut veröffentlicht.
Mit der Pflege-Plus-Versicherung wären die pflegebedingten Eigenanteile der stationären Pflege bis auf einen Selbstbehalt von 10% versichert. Die Prämien würden paritätisch vom Arbeitgeber mitfinanziert werden, Kinder wären prämienfrei mitversichert, nicht erwerbstätige Ehegatten würden eine halbierte Prämie zahlen, genau wie Versicherte ab einem Alter von 67 Jahren (hier mehr zur Pflege-Plus-Versicherung).
Wasem warnt in einer Pressemitteilung, noch mehr Zeit zu verschwenden. „Uns läuft die Zeit davon, die Pflegeversicherung für die Baby-Boomer-Generation vorzubereiten“, so der Gesundheitsökonom. (js)
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