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13. Oktober 2020
PKV-Unternehmensscoring: An der Spitze stehen diese sechs Gesellschaften

PKV-Unternehmensscoring: An der Spitze stehen diese sechs Gesellschaften

Das Analysehaus ASCORE hat im Rahmen seines PKV-Unternehmensscorings aktuell wieder die Kennzahlen von 32 privaten Krankenversicherern untersucht. Diesmal erhalten insgesamt sechs Gesellschaften die Höchstnote von sechs ASCORE Kompassen. Das Scoring wurde im Vergleich zum Vorjahr leicht modifiziert.

In einer Neuauflage seines im vergangenen Jahr frisch überarbeiteten PKV-Unternehmensscorings (AssCompact berichtete) hat das Analysehaus ASCORE nun wieder 32 private Krankenversicherungsunternehmen unter die Lupe genommen und deren einzelne Kennzahlen im Vergleich zum Markt bewertet. Die vier Hauptbewertungsbereiche sind dabei weiterhin Erfahrung, Sicherheit, Erfolg und Bestand. Insgesamt flossen 17 bewertungsrelevante Kennzahlen sowie 19 nicht-bewertungsrelevante Kennzahlen und sechs ergänzende Info-Kennzahlen in die ASCORE-Analyse ein. Um Schwankungen auszugleichen, wurden die meisten Kennzahlen über drei Jahre gemittelt. Für jedes erfüllte Kriterium erhalten die Anbietergesellschaften einen ganzen oder einen halben Punkt. Die erreichte Gesamtpunktzahl legt das Analysehaus auf sechs Wertungsklassen um und vergibt am Ende bis zu sechs „ASCORE Kompasse“.

ARAG, HALLESCHE, LVM, R+V, SIGNAL IDUNA und uniVersa mit Höchstbewertung

Zu den Vorjahressiegern ARAG, LVM, R+V und uniVersa, die allesamt wieder mit sechs Kompassen ausgezeichnet werden, gesellen sich diesmal noch die HALLESCHE und die SIGNAL IDUNA, die ebenfalls die Höchstwertung erhalten. Dahinter folgen neun Versicherer mit fünf ASCORE Kompassen. Es sind Allianz, ALTE OLDENBURGER, Barmenia, Debeka, HanseMerkur, INTER, Münchener Verein, Provinzial und Württembergische. Zehn Gesellschaften bekommen vier Kompasse, sechs Gesellschaften drei und ein Anbieter noch zwei Kompasse.

Neue bewertungsrelevante Kriterien und Kennzahlen

Im aktuellen Scoring hat ASCORE die bisher betrachteten RfB-Kennzahlen (RfB-Quote und RfB-Zuführungsquote), die seit dem letzten Jahrgang in Bezug auf Beiträge nach Art der Lebensversicherung ermittelt wurden, um ein weiteres bewertungsrelevantes Kriterium, nämlich „Zuführungsquote nach Art der Leben für Versicherte ab 65“, ergänzt. Dadurch will das Analysehaus eine vollständige Darstellung und Bewertung der getätigten Überschussverwendung für Versicherte erreichen.

Auch die Kennzahl „Überschussverwendungsquote“ (gemäß Kennzahlenkatalog des PKV-Verbandes) bekommt mit der „Überschussverwendungsquote nach Art der Leben“ im aktuellen Scoring eine neue modifizierte Kennzahl hinzu. Hierzu erklärt ASCORE: Versicherungsunternehmen mit einem hohen Anteil an Tarifen, die nach Art der Schaden kalkuliert sind, weisen in der Regel geringere Überschussverwendungsquoten aus, die in Bezug auf das gesamte Rohergebnis ermittelt werden. Dies liegt daran, dass der von Tarifen nach Art der Schaden realisierte Rohüberschuss den Nenner erhöht und somit die Quote reduziert, während der verwendete Überschuss im Zähler sich nur auf die Tarife nach Art der Leben bezieht. Bei den Überschussverwendungsquoten nach Art der Leben wird im Nenner nur der von Tarifen nach Art der Lebensversicherung erzielte Rohergebnis berücksichtigt. Diese Kennzahl wird im PKV-Unternehmensscoring jedoch nur nachrichtlich ausgewiesen.

Mehr versicherte Personen, vor allem bei den Zusatzversicherungen

Im Zusammenhang mit dem aktuellen Scoring weist ASCORE darauf hin, dass die Gesellschaften Im Geschäftsjahr 2019 insgesamt mehr erwirtschaften konnten: die Rohergebnisquote ist leicht von 10,7% auf 11,9% gestiegen. Dies liege insbesondere am besseren Ergebnis aus der Kapitalanlage: die Nettoverzinsung beträgt im Geschäftsjahr 2019 3,2% nach 3,0% im Jahr 2018. Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote liegt hingegen mit 11,6% unter dem Vorjahreswert von 13,3%. Bezogen auf die Drei-Jahres-Durchschnittswerte liegt die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote durchschnittlich bei 13,0% nach 13,1% im Jahrgang 2019, während die Nettoverzinsung von 3,4% auf 3,2% gesunken ist (Werte nach den Formeln des PKV-Kennzahlenkatalogs). Die Kostenquoten sind aber auf gleichem Niveau wie im Vorjahr geblieben.

Was die Bestandszahlen angeht, konnte die Anzahl der versicherten Personen im Vergleich zum Vorjahresscoring wieder leicht gesteigert werden. Insbesondere der Bestand im Bereich der Zusatzversicherungen wächst an. Im Bereich der privaten Vollversicherungen ist die Tendenz hingegen immer noch rückläufig. (ad)

Alle Ergebnisse des aktuellen PKV-Unternehmensscorings gibt es hier.

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Bild: © Станислав Ненахов – stock.adobe.com