Private Altersvorsorge bleibt nicht nur wichtig, sondern wird angesichts der aktuellen Diskussionen um die gesetzliche Rentenversicherung immer wichtiger – das erkennt auch das Rating-Haus Franke und Bornberg im aktuellen Altersvorsorge-Rating 2025, welches insgesamt 922 Tarife und Tarifkombinationen aus allen drei Schichten der kapitalgedeckten Altersvorsorge untersucht.
Rein zahlentechnisch geht es dem Altersvorsorge-Geschäft nur bedingt gut, zumindest im Vergleich zu früher. Strenge Kapitalanforderungen und ein enges Anlagekorsett hätten echte Garantien faktisch ausgetrocknet, während Informations- und Governancepflichten Komplexität und Kosten erhöhen, ohne den Kundennutzen im gleichen Maß zu steigern, so Franke und Bornberg. Im Ergebnis biete der Markt heute somit „Garantie-light“-Produkte mit mehr Risiko bei Kunden und weniger Rendite als möglich wäre. Lebens- und Rentenversicherungen waren jahrzehntelang die maßgebliche Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung. Dieser Status bröckele heute – gegenüber 2005, seit der Einführung des Alterseinkünftegesetzes, habe sich das Neugeschäft halbiert, sagt Franke-und-Bornberg Geschäftsführer Michael Franke.
Drei Schichten im Überblick
Mit dem Altersvorsorge-Rating sollen Vermittler und Verbraucher bei der Auswahl eines leistungsfähigen Produktes in allen drei Schichten unterstützt werden. Basisrenten (Schicht 1) blieben 2024 unter ihren Möglichkeiten, mit lediglich 132.000 Verträgen. Die Riester-Rente (Schicht 2) ist laut Franke und Bornberg ebenso geschwächt. 2024 kamen nur 30.000 Neuverträge hinzu. Aktuell bedienen zehn Versicherer dieses Geschäftsfeld. Die 3. Schicht wiederum verzeichnet mit über 1 Million die meisten Abschlüsse.
Neuerungen beim AV-Rating 2025
Im neuen Rating hat Franke und Bornberg dem Kriterium der Flexibilität eine höhere Rolle gewährt als noch vorher. Denn erst diese sorge dafür, dass sich die Altersvorsorge an unterschiedliche Lebensläufe anpasst. Neu sind u. a. Prüfungspunkte zur Anpassung der garantierten Rechnungsgrundlagen bei einem fondsgebundenen Rentenbezug sowie Voraussetzungen für den Wechsel in eine temporäre Rente. Standardlösungen bei Zahlungsschwierigkeiten streicht Franke und Bornberg aus dem Kriterienkatalog, da sie sich zwischen den Anbietern kaum noch unterscheiden, so das Rating-Haus. Die Kategorien „Klassik“ und „Neue Klassik“ werden zudem in der einheitlichen Kategorie „Klassische Rentenversicherung“ zusammengeführt.
Weiterhin erhält der Aspekt der Nachhaltigkeit ein höheres Gewicht. Bislang wurden darunter nur die Kapitalanlagen bewertet. Jetzt wird erstmals geprüft, wie nachhaltig Versicherer ihren Geschäftsbetrieb und die Produkte ausrichten. Dieses Verfahren zeige klar, ob Nachhaltigkeit tatsächlich im Geschäftsmodell verankert ist, erläutert Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.
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