AssCompact suche
Home
Steuern & Recht
5. Februar 2018
Provisionsverbot in den Niederlanden evaluiert

Provisionsverbot in den Niederlanden evaluiert

Das niederländische Finanzministerium hat Anfang des Jahres zwei Studien veröffentlicht, in denen das Land sein Provisionsverbot bei Finanzanlagenprodukten unter die Lupe nimmt. Die Verbraucherzentrale wertet sie als positiv.

In den Niederlanden ist es seit 2013 verboten, komplexe Finanzprodukte wie Hypotheken und Lebensversicherungen auf Provisionsbasis zu vertreiben. Seit 2014 ist dort auch der Provisionsvertrieb von anderen Finanzprodukten wie Aktien untersagt.

Das niederländische Finanzministerium hatte Studien in Auftrag gegeben, die das Provisionsverbot evaluieren. Die Ergebnisse liegen seit Anfang des Jahres vor. Sie lassen erkennen, dass sich die Beratungsqualität und die Produktauswahl in den Niederlanden verbessert hat.

Verbraucherzentrale fordert Provisionsverbot in Deutschland

Der Verbraucherzentrale Bundesverband nimmt dies zum Anlass, erneut ein Provisionsverbot auch in Deutschland zu fordern. Die niederländischen Studien würde zeigen, dass die Beratung im Vergleich zu vor der Reform kompetenter und neutraler sei. Außerdem seien laut den Berichten Produkte, die auf Provisionsmaximierung ausgelegt waren, vom Markt verschwunden. Auch die Mehrheit der Finanzberater sei den Studien zufolge gegen eine Rückkehr zum Provisionssystem. Nur rund 2% der Verbraucher würden das Honorarsystem als Hürde dafür sehen, sich für eine Finanzberatung zu entscheiden, so die Verbraucherzentrale.

Neue Zahlungsmodelle nötig

Dennoch nennen die Verbraucherschützer auch einen kritischen Punkt aus den Berichten: Es zeichne sich ab, dass neue Zahlungsmodelle nötig sind, um Verbrauchern die Finanzierung der vorab zu zahlenden Beratungskosten zu erleichtern. (tos)

Lesen Sie auch:

Mehrheit der Deutschen spricht sich für Provisionsberatung aus

Provisionsverbot in Großbritannien kennt Gewinner und Verlierer

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Strassnig am 06. Februar 2018 - 12:14

Weshalb die Qualität der Beratung gestiegen sein soll, Ist nicht nachvollziehbar. Es handelt sich mit Sicherheit um eine einseitige, bestellte Umfrage. Ich bin sehr überzeugt, dass negative Ergebnisse selbst dieser Umfrage, unter den Tisch gefallen sind. Der gute Berater mit Charakter, wählt-und da sind Versicherungsmakler sogar in der Haftung-immer das Beste Produkt aus dem gesamten Markt. Der Honorarberater, ohne Haftung, ist nach allen Honoraren, meistens nicht günstiger, das wurde mir sogar von einem bekannten Honorarberater bestätigt! Es wird halt immer von Beamten, die natürlich besten versorgt sind, übersehen, dass das normale Einkommen der Vertriebler die Provision ist. Diese wurde ja erst in den frühen siebziger Jahren populär, da die Versicherungen lieber Selbständige nach Erfolg zahlen wollten, als viele-fast unkündbare, faule Angestellte zu finanzieren. Resümee: Aus Kosteneinsparungsgründen der Versicherer. Aber diese einfachen Weisheiten, die sämtlich, seit Jahren unermüdlich diskutierten und regulierten Maßnahmen, eher lächerlich erscheinen lassen, sind für diese Beamten mit Tunnelblick, nicht zu sehen.
Manche, vor allem Selbständige, haben sich bei mir nach Ablauf Ihrer Versicherung, oft mit dem Hinweis, wären Sie nicht so Hartnäckig gewesen hätte ich es wohl nie gemacht. Heut bin ich Ihnen sehr dankbar dafür, auch weil ich wegen ständig steigender Kosten, meinen Lebensstandard nicht halten könnte!!!
Dafür kassiert man von Beamten, die von der Realität eines Arbeiters oder Angestellten, keine Ahnung haben, seit Jahren denunzieren lassen. Welche maßlose Arroganz zu Lasten der Altersversorgung breiter Bevölkerungsschichten. Der Staat der es nicht schafft, bei besten Wirtschaftsbedingungen (oder nicht will) das Defizit bei den Rücklagen für die Beamtenvorsorge von € 1,7 Billionen abzubauen, soll das übernehmen? Das wäre das echte Arbeitsgebiet für den Verbraucherschutz. Diesem Staat zu trauen grenzt, wenn man diese Fakten zur Kenntnis nimmt, wohl an Masochismus. Sowas interessiert schlicht niemand???