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18. Januar 2023
Rückgang der Immobilienpreise in Metropolen
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Rückgang der Immobilienpreise in Metropolen

Die Preise auf dem Immobilienmarkt entwickelten sich lange Zeit nur in eine Richtung – nach oben. Im vergangenen Jahr hat sich das geändert. Aktuelle Auswertungen von Immobilienportalen zeigen, wie sich die Angebotspreise in Großstädten entwickelt haben.

Jahrelang ging es mit den Immobilienpreisen nur bergauf. Nun ist laut Auswertung des Immobilienportals immowelt ein spürbarer Rückgang der Angebotspreise in Großstädten zu verzeichnen. Wie der immowelt Preiskompass zeigt, haben die Angebotspreise von Bestandswohnungen in 13 von 14 untersuchten Großstädten zwischen Dezember 2022 und dem Vergleichsmonat 2021 nachgegeben – in der Spitze sogar um 8%.

Im Quartalsbericht wurden auf immowelt.de angebotene Bestandswohnungen (75 m2, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990-er-Jahre) unter die Lupe genommen. Infolge der stark gestiegenen Bauzinsen im vergangenen Jahr ist die Nachfrage gesunken, da sich viele Menschen den Immobilienkauf derzeit nicht mehr leisten können. Dies hat zu ersten Anpassungen bei den Angebotspreisen von Eigentumswohnungen geführt.

Preise in Hamburg und München geben um 6% nach

In München, der teuersten Stadt Deutschlands, sind die Angebotspreise für Bestandswohnungen laut Auswertung von immowelt um 6% gesunken. Im vergangenen Dezember bewegte sich der Preis pro Quadratmeter in der Isarmetropole mit 8.953 Euro sogar wieder unterhalb der Marke von 9.000 Euro. Ende 2021 betrug der Quadratmeterpreis noch 9.482 Euro. Auch in Hamburg war ein spürbarer Rückgang zu verzeichnen: Der Preis ist mit 6.424 Euro 6% niedriger als noch im Vorjahr.

Während sich in Metropolen wie Berlin und Köln der Immobilienmarkt derzeit noch etwas robuster erweist, lassen sich auch in Frankfurt am Main und Stuttgart Preiskorrekturen beobachten. In Stuttgart gingen die Angebotspreise um 2% auf 5.419 Euro pro m2 zurück, in Frankfurt um 5% auf 6.163 Euro pro m2.

Deutliche Preisrückgänge in Nürnberg, Hannover und Essen

Die mitunter größten Rückgänge weisen Städte auf, die in der Vergangenheit nicht gerade Preishotspots waren, wie Nürnberg, Hannover und Essen, das mit –8% den größten Rückgang der Untersuchung verzeichnet.

In seinem Preiskompass zeigt immowelt gesondert die aggregierte prozentuale Preisentwicklung für ganz Deutschland im Fünfjahresvergleich. Anhand der Entwicklung lasse sich ein stetes und beschleunigtes Wachstum erkennen, das in einem jähen Rückgang im Jahr 2022 münde. Nach jährlichen Preiszuwächsen von bis zu 13% habe sich nicht etwa zunächst eine Verlangsamung des Wachstums eingestellt, sondern die Zinserhöhung habe direkt in einem Rückgang von 1% gemündet. 

 Preiskorrekturen bei Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen

Auch das Immobilienportal ImmoScout24 berichtet von Angebotspreisen in den Metropolen, die zum Großteil unter Vorjahresniveau liegen. Deutliche Preiskorrekturen seien im vierten Quartal bei Eigentumswohnungen im Neubau und Bestand zu beobachten.

Nachfrage legt in vier der fünf größten Metropolen zuletzt wieder zu

Laut der Analyse von ImmoScout24 hat die Nachfrage für Kaufimmobilien im dritten Quartal die Talsohle offenbar erreicht. Im vierten Quartal legt die Nachfrage in vier der fünf größten deutschen Städte wieder leicht zu, bleibt aber insgesamt noch unter dem Vor-Corona-Niveau des vierten Quartals 2019. „In den Metropolen sehen wir bereits Anzeichen, dass die Nachfrage bei Kaufinteressierten wieder anzieht,“ sagt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. 

Demnach weist Berlin eine weiterhin deutlich höhere Nachfrage nach Kaufimmobilien auf als die anderen Metropolen und liegt annähernd auf dem Ausgangsniveau von 2019. Die Ausnahme unter den Top 5 bildet ImmoScout24 zufolge Köln, wo die Nachfrage nach Kaufimmobilien weiter leicht sinkt. (tk)

Bild: © Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com