AssCompact suche
Home
Investment
10. Oktober 2022
Rezession – Was bedeutet sie für Anlegerinnen und Anleger?

2 / 2

World in a paper boat floating in the ocean in a middle of a storm. Faith despite world crisis and hardship conceptual theme.

Rezession – Was bedeutet sie für Anlegerinnen und Anleger?

Wie wirkten sich Rezessionen auf die Aktienmärkte aus?

Besonders lehrreich ist für langfristig orientierte Anleger nicht der Blick auf die maximalen Verluste während einer Rezession, sondern vielmehr auf die Erholung der Aktienmärkte danach. Die Statistik zeigt, dass der S&P 500 bei Bärenmärkten im Schnitt sechs Monate nach dem Tiefpunkt bei +25%, zwölf Monate danach sogar bei +36% notiert. Dem gegenüber steht ein durchschnittlicher Drawdown (der maximale Wertverlust bis zum Wiedererreichen des Ursprungswertes) von 34%.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in den anderen Indizes. Der MSCI Europe liegt ein Jahr nach Bärenmarkt-Tiefpunkten im Schnitt bei einem Plus von 34%, während der Drawdown 32% beträgt. Und auch im Weltindex MSCI All Country World steht zwölf Monate nach einem Bärenmarkt eine Erholung von 32% einem Drawdown von 25% gegenüber. Sogar lang anhaltende Bärenmärkte, etwa während der Rezessionen Anfang der 2000er-Jahre (New-Economy-Blase) und während der großen Finanzkrise ab 2007, konnten sich mit etwas Distanz wieder erholen.

Nicht jeder Sektor ist gleich betroffen

Rezessionen sind herausfordernd für eine Volkswirtschaft, aber die Märkte haben sich historisch betrachtet bisher immer wieder erholt. Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet das vor allem eines: Ruhe bewahren. Nicht jede Aktie und nicht jedes Unternehmen leidet in einem solchen Negativszenario gleichermaßen. Schon auf Sektorebene werden Unterschiede deutlich. Die Automobilindustrie etwa muss mit durchschnittlich 61% maximalem Drawdown in Marktkrisen vergleichsweise hohe Verluste verkraften. Auch der Immobiliensektor wird mit einem durchschnittlichen Minus von 59% in Krisenzeiten stark gebeutelt. Als krisenresistenter erweisen sich hingegen Wirtschaftszweige, auf die Verbraucher auch in schweren Zeiten nicht verzichten können. Basiskonsumgüter wie Haushaltswaren und Lebensmittel führen das Feld mit einem maximalen durchschnittlichen Drawdown von nur 23% an. Auch der Gesundheitssektor steht in Krisenzeiten mit einem Drawdown-Durchschnittswert von 31%, zumindest relativ gesehen, besser da als viele andere Bereiche.

Was tun als Anleger?

Aktuell sind vor allem die anhaltenden geopolitischen Risiken, die weitere Verschärfung der Energiekrise sowie die Politik der Zentralbanken, die der Inflationsbekämpfung Vorrang vor Wachstum und Arbeitsmarkt einräumen, negative Einflussfaktoren auf die wirtschaftliche Entwicklung. Wer das Risiko im Portfolio generell reduzieren möchte, kommt um eine aktive Steuerung nicht herum. Hierfür eignen sich defensive Aktien, eine höhere Cash-Quote, gegebenenfalls eine höhere Anleihenquote oder eine Goldbeimischung.

Flexible Mischfonds wie der DJE – Zins und Dividende können hier eine sinnvolle Lösung darstellen. Er ist ein weltweit unabhängig von Benchmark-Vorgaben anlegender Mischfonds und verfolgt den Absolute-Return-Gedanken mit dem Ziel, Verluste weitestgehend zu vermeiden. Durch differenzierte Gewichtung der Asset-Klassen Anleihen und dividenden- und substanzstarke Aktien versucht das Fondsmanagement einerseits, regelmäßige Zinseinkünfte zu generieren sowie andererseits eine möglichst anhaltend positive Wertentwicklung bei geringer Volatilität zu erzielen. Bei der Aktienauswahl wird auf stabile Dividendenzahlungen und darüber hinaus auf eine anlegerfreundliche Unternehmenspolitik mit Kapitalrückgaben und Aktienrückkäufen (Total Shareholder Return) Wert gelegt. Der flexible Investmentansatz des Fonds soll eine schnelle Anpassung an die sich stetig verändernden Marktgegebenheiten ermöglichen. Zur Verringerung des Risikos von Kapitalschwankungen sind mindestens 50% des Fondsvermögens dauerhaft in Anleihen angelegt. Das Aktienengagement beträgt mindestens 25% und ist auf maximal 50% begrenzt. Währungsrisiken werden je nach Marktlage abgesichert.

Fazit

Unabhängig davon, für welche Lösung sich Anleger entscheiden, gilt unterm Strich: Vollständig auszusteigen, kann im schlimmsten Fall sehr teuer werden. Denn: Die Börse klingelt bekanntlich weder zum Ausstieg noch zum Wiedereinstieg.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 10/2022, S. 54 f., und in unserem ePaper.

Bild: © funstarts33 – stock.adobe.com

Seite 1 Rezession – Was bedeutet sie für Anlegerinnen und Anleger?

Seite 2 Wie wirkten sich Rezessionen auf die Aktienmärkte aus?

 
Ein Artikel von
Thorsten Schrieber